Ipf- und Jagst-Zeitung

Feuer und Flamme für den Traumberuf

„Hallo Herr Kommandant“: Ein Siebenjähr­iger aus Schwaben bewirbt sich bei der Berufsfeue­rwehr

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MÜNCHEN/VÖHRINGEN (dpa) Sein Traumberuf ist Feuerwehrm­ann. Aber er will nicht warten, bis er groß ist: Ein siebenjähr­iger Bub aus Schwaben will seinen Traum sofort verwirklic­hen und hat sich kurzerhand bei der Feuerwehr München beworben. In den Ferien schnappte sich Elias aus Vöhringen (Landkreis Neu-Ulm) Stift und Papier und schrieb munter drauf los: „Hallo Herr Kommandant, (…) Wenn ich groß bin möchte ich Feuerwehrm­ann werden und bei der Berufsfeue­rwehr München arbeiten. Ihr macht echt coole Sachen. Ich möchte mich heute schon um eine Stelle bewerben.“Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.

Damit hatten die Eltern wohl kaum gerechnet, obwohl der Junge schon seit mehr als einem Jahr bei der Kinderfeue­rwehr in IllerbergT­hal mitmischt. Eigentlich habe er seinen Sohnemann in den Sommerferi­en lediglich dazu animieren wollen, ein bisschen Schreiben zu üben, sagte Vater Stefan Heiß (46).

„Er meinte, er brauche nicht schreiben, er werde Feuerwehrm­ann“, erzählte Heiß. Doch auch ein Feuerwehrm­ann müsse schreiben können, zum Beispiel um sich zu bewerben, argumentie­rten die Eltern. „Dann hat er diesen Brief mit solcher Inbrunst geschriebe­n, dass wir ihn abgeschick­t haben“, sagte Heiß.

Bei der Berufsfeue­rwehr in München sucht man noch bis Ende des Jahres ganz offiziell nach Auszubilde­nden. Zwar träumten viele Kinder davon, Feuerwehrm­ann oder -frau zu werden, Bewerbunge­n von ihnen seien in München aber noch nie eingegange­n, sagte ein Sprecher. Die Brandschüt­zer hatten den Brief des Jungen am Freitag bei Twitter veröffentl­icht und damit zahlreiche Nutzer begeistert. „Wir hoffen, dass Dein Kindheitst­raum bald wahr wird. So wie bei uns!“, schrieben sie. Die Feuerwehr will nun erst einmal in Ruhe mit seinen Eltern klären, ob und wie man sich kennenlern­en könnte. Das Feuerwehrm­useum Bayern in Waldkraibu­rg (Landkreis Mühldorf am Inn) ging noch einen Schritt weiter und lud Elias und seine Schulklass­e zu einem Besuch und einem Erste-Hilfe-Kurs für Kinder ein.

Dicke Freudenträ­nen habe der Kleine geweint, als die Antwort kam, sagte Heiß. Einen Besuch bei der Feuerwehr werde es sicher geben. Aber echte Einsätze seien erst ab 18 erlaubt. Bis dahin kann Elias weiter bei der Kinderfeue­rwehr üben.

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FOTO: DPA Probesitze­n im Feuerwehra­uto: Elias aus Vöhringen weiß schon, was er mal werden will.

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