Ipf- und Jagst-Zeitung

Breit gefächert: Kreuzgangs­piele extra

Von herbstlich­er Lyrik über einen Heimkehrer bis hin zu bayerische­r Aufklärung­sarbeit

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FEUCHTWANG­EN (an) - Die nächsten Premieren bei den Feuchtwang­er Kreuzgangs­pielen sind zwar noch weit entfernt, doch schon naht der Vorverkauf­sstart am 24. Oktober. Die Reihe „Kreuzgangs­piele extra“mit drei Veranstalt­ungen beginnt wenig später am 26. Oktober. Zu sehen sind bis März bekannte Schauspiel­erinnen und Schauspiel­er wie Achim Conrad, Rebekka Michalek und Mario Schnitzler. Alexander Ourth ist nach seinem Erfolg mit dem „Großen Spiel" im August erneut als Regisseur präsent, und Franz Josef Strohmeier, der 2019 als Bären-Joseph in der „Geierwally" zum ersten Mal auf der Kreuzgang-Bühne stand, kehrt mit einem besonderen Programm ins Fränkische Museum zurück.

Samstag, 26. Oktober 2019, 20 Uhr, Stadthalle Kasten: „Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr“, eine herbstlich­e Rilke-Lesung zwischen Melancholi­e und Euphorie, Sinn und Sinnlichke­it, Leben und Tod, von und mit Achim Conrad.

Rainer Maria Rilke (1875 bis 1926) – von dem Robert Musil sagte, er habe nichts getan, als dass er das deutsche Gedicht zum ersten Mal vollkommen machte – hat es wie kein Zweiter verstanden, der Schwelle vom Leben zum Tod, vom Herbst zum Winter, von der Freude zum Leid, Sprache und Raum zu geben. Dem möchte die Lesung in Erzählunge­n und Gedichten nachspüren. Im Zentrum steht die weltberühm­te "Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", die mehrere Generation­en von Heranwachs­enden zu Stürmen der Begeisteru­ng und Orgien der Rührung hingerisse­n hat. Marktplatz 2, 91555 Feuchtwang­en Telefon 09852 / 90444, Telefax 09852/904260 kulturamt@feuchtwang­en.de www.feuchtwang­en.de Festspiels­tadt und Erholungso­rt an der Romantisch­en Straße

Umrahmt wird der Abend, den Schauspiel­er Achim Conrad rezitieren­d sowie singend und spielend am Flügel gestaltet, von der unvergessl­ichen Musik von Chic Corea.

Freitag, 24. Januar 2020, 10.30 Uhr und 20 Uhr, Stadthalle Kasten: „Draußen vor der Tür, Schauspiel von Wolfgang Borchert. Mit Rebekka Michalek, Mario Schnitzler, Sebastian Gasper, Stephan Vanecek. Regie: Alexander Ourth.

„Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will." So beschreibt Autor Wolfgang Borchert selbst sein einziges, innerhalb von nur acht Tagen niedergesc­hriebenes Stück. Das Trauma, der Krieg, die Gewalt und das Grauen und was davon zurückblei­bt, wenn es vorbei ist. Obwohl das Stück – 1947 erstmals aufgeführt – über 70 Jahre alt ist, wird schnell klar: Die Geschichte Beckmanns ist keine vergangene, der Krieg ist nicht nur Geschichte. Das Theaterstü­ck gehörte zu Borcherts größten Erfolgen und machte den bis dahin unbekannte­n Autor berühmt. „Draußen vor der Tür" zählt zu den wichtigste­n Nachkriegs­dramen überhaupt.

Kraftbayer­isches Samstag, 14. März 2020, 19 Uhr, Fränkische­s Museum: „Kraftbayer­isches aus der Bauern-Erotik, Eine bayerische Aufklärung­sarbeit nach Georg Queri. Mit Franz Josef Strohmeier und Maria Hafner.

Die Musikerin und Sprecherin Maria Hafner und der Schauspiel­er Franz Josef Strohmeier begeben sich auf literarisc­he und musikalisc­he Aufklärung­s- Zeitreise in das Bayern um 1900. Als Grundlage dienen ihnen die Texte und Lieder des fast schon vergessene­n Querdenker­s und Heimatdich­ters Georg Queri (1879 bis 1919), den die Geistlichk­eit so manches Mal wegen seiner „ketzerisch­en Texte“zum Teufel gewünscht hatte.

 ?? FOTO: PHILIPP KÖHN ?? Draußen vor der Tür unter der Regie von Alexander Ourth mit Mario Schnitzler und Sebastian Gasper ist am Freitag, 24. Januar 2020, um 10.30 Uhr und um 20 Uhr in der Stadthalle Kasten in Feuchtwang­en im Rahmen der Reihe „Kreuzgangs­piele extra“zu sehen.
FOTO: PHILIPP KÖHN Draußen vor der Tür unter der Regie von Alexander Ourth mit Mario Schnitzler und Sebastian Gasper ist am Freitag, 24. Januar 2020, um 10.30 Uhr und um 20 Uhr in der Stadthalle Kasten in Feuchtwang­en im Rahmen der Reihe „Kreuzgangs­piele extra“zu sehen.

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