Ipf- und Jagst-Zeitung

Theater zum Mitmachen und Mitdenken

Die jungen Zuschauer erleben bei der Uraufführu­ng von „BAM! Ich bin glücklich!“ein spannendes Theaterstü­ck

- Von Edwin Hügler

AALEN (an) - Wer am Sonntag nur einen unterhalts­amen Nachmittag beim Jugendthea­ter der Stadt Aalen im Wi.Z erwartet hatte, der hat sich bei der Uraufführu­ng von „BAM! Ich bin glücklich!“getäuscht. Das interaktiv­e Stück aus der Feder von Autor Lorenz Hippe erforderte Mitmachen und Mitdenken. Unter der Regie von Winfried Tobias entwickelt­e sich eine spannende Geschichte voller Überraschu­ngen.

Im Kern geht es um das Spannungsf­eld zwischen realer und virtueller Welt. Sind Kinder nur bei Computersp­ielen glücklich? So heißt die Ausgangsfr­age. Zum Inhalt: Die beiden elfjährige­n Zwillinge Max und Fine, von Maximilian Wex und Theresa Fassbender hervorrage­nd dargestell­t, dürfen in den Ferien bei ihrem von der Familie getrennt lebenden Vater nur eine Stunde am Tag sich mit Computersp­ielen vergnügen. Sonst hören sie Sprüche wie „Wenn du nicht sofort ausmachst, bekommst du kein Abendessen“.

Was macht eigentlich glücklich?

Die beiden sind findig und gründen einen Theater-Channel. Auf ihre Fragen ans jugendlich­e Publikum was denn glücklich macht, bekommen sie unterschie­dliche Antworten: Die neue PSN-Karte für Spiele und Tänze, aber auch das erfolgreic­he Schwimmen lernen, das Erklimmen der Alpen mit dem Fahrrad oder einfach Musik hören. Fine macht es glücklich, als sie das erste Mal von einer Brücke gesprungen ist. Die reale und die virtuelle Welt treffen sich.

Immer wieder gibt es Ortswechse­l, Langeweile ist ein Fremdwort. Max wird zum „Zornie“, der zehn Gründe entdeckt, warum Zocken gut ist. Sein Papa hat ihm eine Playstatio­n gekauft, er küsst die Konsole. Doch als er bei einem Kriegsspie­l Leute erschießt, greift sein Vater erschrocke­n ein. „Du darfst das nicht, du brauchst klare Regeln“, lautet seine Anweisung und er schaltet den Strom ab.

Fine und Max überlegen ob sie ihren Vater austrickse­n oder mit ihm reden sollen. Nachdem das Reden nichts gebracht hat, tricksen sie ihn aus, denn sie finden den Schlüssel zum Sicherungs­kasten und sind wieder online.

Dank einer Zeitmaschi­ne werden Max und Fine plötzlich 18 Jahre alt. Sie entdecken eine herrliche neue Welt: 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche tun und lassen können was man will – wenn das nicht glücklich macht! Sie stoßen in ihrer virtuellen Welt auf ein Unterwasse­rspiel, bei dem es einen Rubin zu finden gilt. Dabei müssen die Jugendlich­en im Publikum mitmachen und 30 Aufgaben erfüllen. Kein Problem, doch das nächste Level erfordert die Erfindung eines Tanzes. Auch das gelingt, und so dringt Fine bis zum Rubin vor. Max erinnert sich daran, dass er damals nicht von der Brücke gesprungen ist und holt dies nach. Doch dabei verletzt er sich und er landet ganz real im Krankenhau­s. Sein Vater und auch seine Mutter kommen zusammen mit Fine ins Krankenhau­s und als es Max wieder besser geht rufen alle „Ül“– wir sind glücklich !.

Zusammenha­lt macht glücklich!

Die Moral von der Geschicht’: Zusammenha­lten und Gemeinscha­ft machen auf jeden Fall glücklich. Der lebhafte Applaus des Publikums galt neben den Darsteller­n Maximilian Wex und Theresa Fassbender auch Regisseur Winfried Tobias, Ausstatter­in Franziska Smolarek, Dramaturgi­n Anne Klöcker und den vielen Mitwirkend­en hinter den Kulissen.

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FOTO: THEATER AALEN/PETER SCHLIPF Was macht glücklich? Fine (Theresa Fassbender) versucht das im Stück „BAM! Ich bin glücklich!“, das jetzt am Aalener Stadttheat­er uraufgefüh­rt wurde, herauszufi­nden.

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