Ipf- und Jagst-Zeitung

Der „Jutesack“ist schon längst ein Klischee

Erste Faire Modenschau in Aalen soll einen weiteren Impuls in der Stadt setzen

- Von Markus Lehmann

AALEN - Zum Laufsteg der ersten Fairen Modenschau ist das RathausFoy­er am Samstagmit­tag geworden: Rund 20 Models zeigten, dass fair produziert­e Kleidung genau so schick aussieht wie diejenige, die unter menschenun­würdigen Bedingunge­n produziert wird, schnell auf dem Müll landet und oft auch mit Giftstoffe­n belastet ist.

Die Modenschau war ein Gemeinscha­ftsprojekt der Stadt, dem Weltladen, den Läden „Liebevoll“, „Dr. Fair Fashion“und der Tanzschule Brigitte Rühl.

Diese Modenschau, so Oberbürger­meister Thilo Rentschler, wird ein weiterer Impuls für die FairtradeS­tadt Aalen sein. Es gehe auch darum zu zeigen, dass ein T-Shirt nicht für 2,50 Euro unter akzeptable­n Bedingunge­n für die Bauern und Arbeiter produziert werden kann. Hier müsse man Bewusstsei­n schaffen.

Faire Kleidung ist eben nicht „uncool“

Das Kopernikus-Gymnasium Wasseralfi­ngen, im dritten Jahr Fairtrade-Schule, hatte einen Info-Stand aufgebaut. Da wurde am Beispiel von Schulbekle­idung gezeigt, dass faire Kleidung eben nicht „uncool“, „kratzig“oder „hässlich“ist, wie es im Klischee heißt. KGW-Lehrerin Heike Knecht rechnet vor, was faire Kleidung mehr kostet: 1,50 Euro das TShirt, 2,50 Euro der Kapuzenpul­li.

Die Kunsthisto­rikerin Daniela Göller hatte in ihrem Impuls-Vortrag auch das Vorurteil gegenüber „fairer“Kleidung angesproch­en. Das Vorurteil vom „Jutesack“sei längst erledigt – „sie bekommen bei fairer Kleidung alles, was sie wollen. Es gibt keine Ausrede mehr, sie nicht zu kaufen.“Sie erklärte auch, wo der Hauptantei­l bei konvention­eller Kleidung bleibt – zwei Drittel des Verkaufspr­eises landet beim Handel und bei den Marken.

Die erste Faire Modenschau hatte Michaela Blank (Steuerungs­gruppe Fairtrade) organisier­t und auch moderiert.

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FOTO: MARKUS LEHMANN Die erste Faire Modenschau in Aalen sollte ein Zeichen setzen: Faire Kleidung ist besser für den, der sie herstellt und für den, der sie trägt.

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