Bischof Gebhard Fürst tourt durch Aalen
Bischof besucht Betriebsseelsorge, Weltladen und Second-Hand-Kleiderladen CariMa gegenüber der Marienkirche
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AALEN - Das ökumenische Friedensgebet am Sonntagnachmittag vor der evangelischen Stadtkirche in der warmen Herbstsonne ist einer der Höhepunkte der „Touring Mission“von Bischof Gebhard Fürst im Rahmen des Weltmissionssonntags gewesen. Nach dem festlichen Gottesdienst (siehe gesonderten Bericht) war er mit einer kleinen Delegation aufgebrochen und hatte die Betriebsseelsorge, den Weltladen und den Second-Hand-Kleiderladen CariMa gegenüber der Marienkirche besucht.
Mit „Touring Mission“beschreiben Ordensschwestern in Nordindien, das im Mittelpunkt des Weltmissionssonntags steht, ihre Tätigkeit. Sie wandern in mehrtägigen Einsätzen von Dorf zu Dorf, machen Hausbesuche, beten mit den Menschen und leisten medizinische Hilfe. In Aalen sollte der Stadtrundgang deutlich machen, wo man lebt und wo es Hilfsangebote gibt.
Am Haus der Katholischen Kirche empfing Betriebsseelsorger Rolf Siedler seinen Duzfreund Bischof Gebhard Fürst und stellte Kubus und Hochbeete als Orte des Dialogs und das neu eröffnete UtopiAA vor. Siedler ging es vor allem um das geforderte faire Lieferkettengesetz und die Einhaltung von Menschenrechten sowie um faire Bezahlung.
Geprägt von Gewalt und Unterdrückung
Dass es darum schlecht bestellt ist, machte Pfarrer Jose Chirackal deutlich. Aus seiner Region in Nordindien, berichtete er, kommt der Assam-Tee. Die Teefarmen, auf deren Areal die Menschen leben und arbeiten, seien im Besitz internationaler Konzerne. Von außen seien es schöne Orte, von innen aber seien sie geprägt von Gewalt, Unterdrückung, Ausbeutung und sexuellem Missbrauch. Vom Erlös für ihre Produkte bleibe den Menschen nur ein Bruchteil. Gerechtigkeit aber sei nur durch faire Preise möglich.
Zweite Station war der Weltladen, der nach den Worten von Elisabeth Petasch seit fast 40 Jahren besteht und von einem Verein getragen wird. Mit den fair gehandelten Waren sei man inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen und erziele gute Umsätze mit Kaffee, Tee, Schokolade oder mit Schmuck und Taschen. Der Gewinn fließe in Missionsund Hilfsprojekte.
Das Friedensgebet nannte der evangelische Pfarrer Bernhard Richter einen Ausdruck für die unglaublich gute Ökumene in Aalen. Alle seien gesendet, den Frieden zu bringen, ergänzte Bischof Fürst. „Frieden ist ein Zustand, in dem Menschen versöhnt miteinander leben!“
Nach den Gebeten, an denen sich auch Oberbürgermeister Thilo Rentschler aktiv beteiligte, trugen sich Bischof Gebhard Fürst und seine Delegation ins Goldene Buch der Stadt ein. Letzte Station der Tour war der Second-Hand-Laden CariMa (Caritas und Malteser beziehungsweise Sankt Maria), der vor einem Jahr eröffnet worden ist. Dort empfing Leiterin Diana Perlberg die Besucher. Liturgischer Abschluss war im nahegelegenen Gemeindehaus Sankt Maria.