„Die Vielfalt der Weltkirche ist in Aalen erlebbar“
Bischof Gebhard Fürst zelebriert in Aalen den Eröffnungsgottesdienst des diözesanweiten Monats der Weltmission
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AALEN - In Aalen ist am Sonntag nach den Worten von Bischof Gebhard Fürst die katholische Weltkirche erlebbar gewesen. Dies unterstrich der Oberhirte der Diözese Rottenburg-Stuttgart beim diözesanweiten Eröffnungsgottesdienst des Monats der Weltmission in der vollbesetzten Salvatorkirche. Im Mittelpunkt steht Nordindien. Von dort war Pfarrer Jose Chirackal zu Gast.
Bei der Begrüßung der Geistlichen und der Gläubigen zu Beginn des Pontifikalamtes erinnerte Pfarrer Wolfgang Sedlmeier an das apostolische Lehrschreiben des damaligen Papstes Benedikt XV., der die Gläubigen vor 100 Jahren, nach dem Ende des ersten Weltkrieges, dazu aufgerufen habe, das Reich Gottes zu allen Menschen zu bringen. In Erinnerung daran habe der jetzige Papst Franziskus den außerordentlichen Monat der Weltmission ausgerufen unter dem Motto: „Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“.
Aalen sei ein guter Ort für diesen Missionssonntag, so Sedlmeier, denn hier spiegele sich die Weltkirche, hier lebten Menschen von allen Kontinenten. Die Seelsorgeeinheit habe neun Partner in der ganzen Welt.
Das Pontifikalamt begann ungewöhnlich: Mit einem Tanz von sieben jungen srilankischen Frauen, der den Lobpreis auf den Schöpfer Gott und seine Liebe zu jedem Menschen darstellte, wie Pater Matthew erläuterte. Für dieses getanzte Gebet, wie es Domkapitular Heinz-Detlef Stäps nannte, der Leiter der Hauptabteilung Weltkirche in der Diözese, gab es starken Beifall.
Ungewöhnlich war auch das Ende: Ehe der Bischof den Segen erteilte, wurden Fürst und Stäps Blumenketten umgehängt, so wie es in Indien Sitte ist, um Gäste zu begrüßen. Ungewöhnlich schließlich auch, dass als Opfer zum Altar nicht nur die Geldspenden der Gläubigen gebracht wurden, die Missionsprojekte zugedacht sind. Als Opfergaben brachten die jungen srilankischen Frauen dem Bischof auch Reis, Gemüse und Assam-Tee.
Fürst sagte in seiner Predigt: „Heute erleben wir, was wir sind: Eine Weltkirche, die über Länder und Kontinente verteilt ist.“Besonders sinnfällig werde dies durch die Gäste aus Nordindien. Christen seien weltweit Schwestern und Brüder im Glauben, nicht zuletzt durch die Sprache der Liturgie und des Gebets.
Christen seien aufgerufen, sich im eigenen Umfeld um Menschen zu kümmern, die erschöpft oder durch das Gitter gefallen seien, deren Verletzungen geheilt werden wollten. Der Redner erinnerte an die heilige Mutter Teresa, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, für Menschen in den Straßen Kalkuttas da zu sein.
Anschließend konnten sich alle im Salvatorheim an Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern stärken. Pfarrer Chirackal stellte seine Region vor, in der er Leiter eines Pastoralzentrums ist und in der Christen die Mehrheit sind.