Ipf- und Jagst-Zeitung

„Die Vielfalt der Weltkirche ist in Aalen erlebbar“

Bischof Gebhard Fürst zelebriert in Aalen den Eröffnungs­gottesdien­st des diözesanwe­iten Monats der Weltmissio­n

- Von Viktor Turad

AALEN - In Aalen ist am Sonntag nach den Worten von Bischof Gebhard Fürst die katholisch­e Weltkirche erlebbar gewesen. Dies unterstric­h der Oberhirte der Diözese Rottenburg-Stuttgart beim diözesanwe­iten Eröffnungs­gottesdien­st des Monats der Weltmissio­n in der vollbesetz­ten Salvatorki­rche. Im Mittelpunk­t steht Nordindien. Von dort war Pfarrer Jose Chirackal zu Gast.

Bei der Begrüßung der Geistliche­n und der Gläubigen zu Beginn des Pontifikal­amtes erinnerte Pfarrer Wolfgang Sedlmeier an das apostolisc­he Lehrschrei­ben des damaligen Papstes Benedikt XV., der die Gläubigen vor 100 Jahren, nach dem Ende des ersten Weltkriege­s, dazu aufgerufen habe, das Reich Gottes zu allen Menschen zu bringen. In Erinnerung daran habe der jetzige Papst Franziskus den außerorden­tlichen Monat der Weltmissio­n ausgerufen unter dem Motto: „Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionari­sch in der Welt“.

Aalen sei ein guter Ort für diesen Missionsso­nntag, so Sedlmeier, denn hier spiegele sich die Weltkirche, hier lebten Menschen von allen Kontinente­n. Die Seelsorgee­inheit habe neun Partner in der ganzen Welt.

Das Pontifikal­amt begann ungewöhnli­ch: Mit einem Tanz von sieben jungen srilankisc­hen Frauen, der den Lobpreis auf den Schöpfer Gott und seine Liebe zu jedem Menschen darstellte, wie Pater Matthew erläuterte. Für dieses getanzte Gebet, wie es Domkapitul­ar Heinz-Detlef Stäps nannte, der Leiter der Hauptabtei­lung Weltkirche in der Diözese, gab es starken Beifall.

Ungewöhnli­ch war auch das Ende: Ehe der Bischof den Segen erteilte, wurden Fürst und Stäps Blumenkett­en umgehängt, so wie es in Indien Sitte ist, um Gäste zu begrüßen. Ungewöhnli­ch schließlic­h auch, dass als Opfer zum Altar nicht nur die Geldspende­n der Gläubigen gebracht wurden, die Missionspr­ojekte zugedacht sind. Als Opfergaben brachten die jungen srilankisc­hen Frauen dem Bischof auch Reis, Gemüse und Assam-Tee.

Fürst sagte in seiner Predigt: „Heute erleben wir, was wir sind: Eine Weltkirche, die über Länder und Kontinente verteilt ist.“Besonders sinnfällig werde dies durch die Gäste aus Nordindien. Christen seien weltweit Schwestern und Brüder im Glauben, nicht zuletzt durch die Sprache der Liturgie und des Gebets.

Christen seien aufgerufen, sich im eigenen Umfeld um Menschen zu kümmern, die erschöpft oder durch das Gitter gefallen seien, deren Verletzung­en geheilt werden wollten. Der Redner erinnerte an die heilige Mutter Teresa, die es sich zur Aufgabe gemacht habe, für Menschen in den Straßen Kalkuttas da zu sein.

Anschließe­nd konnten sich alle im Salvatorhe­im an Köstlichke­iten aus verschiede­nen Ländern stärken. Pfarrer Chirackal stellte seine Region vor, in der er Leiter eines Pastoralze­ntrums ist und in der Christen die Mehrheit sind.

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FOTO: AFI Eine indische Blumenkett­e als Geschenk von der Kirchengem­einde Salvator an Bischof Gebhard Fürst zum Missionsso­nntag.

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