Frauenbund demonstriert
„Maria, schweige nicht“: Die Frauen sehen in der katholischen Kirche dringenden Handlungsbedarf
AALEN (tu) - „Steh auf, bewege Dich, denn schon ein erster Schritt verändert Dich“, sangen durchweg weiß gekleidete Frauen im Stakkato, als Bischof Gebhard Fürst, die Geistlichen und die zahlreichen Ministrantinnen nach dem Pontifikalgottesdienst feierlich aus der Salvatorkirche auszogen und zur Sakristei gingen.
Der Aalener katholische Frauenbund hatte den Bischofsbesuch in Aalen zum Anlass für eine Demonstration genommen. Mit ihr sollte darauf hingewiesen werden, dass die Frauen in der katholischen Kirche dringenden Handlungsbedarf sehen. Sie wollten zeigen, hieß es in einer Erklärung, dass es viele Menschen auch in Aalen gebe, die die katholische Kirche anders träumten.
Die Frauen hatten daher eine Menschenkette mit Gesang und Plakaten vorbereitet. Sie bezogen sich auf die Aktion „Maria, schweige nicht!“des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) in der Nachfolge von Maria 2.0, die Frauen und Männer ermuntern will, das zur Sprache zu bringen, wozu sie in der Kirche nicht schweigen wollen, was ihnen unter den Nägeln brennt und wo sie Handlungsbedarf sehen.
Bischof Fürst reagierte sehr entspannt und leutselig auf den Empfang durch die weiß gekleideten Frauen. Er blieb immer wieder stehen und plauderte mit einigen von ihnen, versprach ihnen Antworten, fragte jedoch auch schmunzelnd: „Seid Ihr auch im Gottesdienst gewesen?“, was die Frauen natürlich bejahten.