Wolf-Abschüsse sollen erleichtert werden
(dpa) - Zum Schutz von Schafen und anderen Nutztieren soll der Abschuss von Wölfen in Deutschland künftig leichter möglich sein. Das sehen Gesetzespläne der Großen Koalition vor, die der Bundestag nach langem Streit an diesem Donnerstag verabschieden soll. „Wir schaffen mehr Rechtssicherheit für die Entnahme von Problemwölfen“, sagte der SPD-Umweltexperte Carsten Träger nach abschließenden Ausschussberatungen. „Klar ist aber auch: Der Wolf ist eine geschützte Art, und Ausnahmen müssen immer gut begründet sein.“
Das Kabinett hatte im Mai einen Gesetzentwurf von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf den Weg gebracht. Demnach soll ein Abschuss auch dann möglich sein, wenn unklar ist, welcher Wolf genau zum Beispiel eine Schafherde angegriffen hat. Es sollen so lange Wölfe in der Gegend geschossen werden können, bis es keine Attacken mehr gibt – auch wenn dafür ein ganzes Rudel getötet wird. Die Behörden der Länder müssen aber jeden Abschuss wieder einzeln genehmigen. Dabei sollen Jäger „regelmäßig“vor Beginn von Maßnahmen einbezogen werden, wie ein Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen festlegte – zuvor sollte dies nur „möglichst“vorgesehen werden. Mischlinge aus Wolf und Hund, sogenannte Hybride, sollen geschossen werden. Künftig soll zudem schon eine Abwendung „ernster wirtschaftlicher Schäden“reichen, bisher ist im Gesetz von „erheblichen Schäden“die Rede.