JRS spart 13 000 Tonnen CO2 ein
Neues Biomasse-Kraftwerk des Unternehmens macht sich bezahlt
(ij) - Die Faserstoffwerke JRS haben an ihrem Hauptsitz in Holzmühle vor wenigen Wochen ein neu konzipiertes Biomassekraftwerk samt AbwärmeTrockneranlage in Betrieb genommen. Damit könne das Unternehmen pro Jahr 13 000 Tonnen an CO2 einsparen.
In einer Pressemitteilung spricht die JRS davon, dass mit dem neuen Werk ein Stück „nachhaltige, grüne JRS-Produktionsphilosophie“erfolgreich umgesetzt werden konnte. „Nachhaltigkeit spielt neben den funktionalen Aufgaben unserer pflanzenbasierten Produkte für uns eine ganz große Rolle. Wenn man die Durchschnittsverbrauchswerte eines privaten Diesel-Pkws zugrunde legt, könnte man mit den 13 000 Tonnen CO2, die durch die neue Anlage eingespart werden können, je nach Rechenweise jedes Jahr fast 87 Millionen Kilometer mit dem Auto fahren“, wird Geschäftsführer Josef Otto Rettenmaier in der Mitteilung zitiert.
Ausbau in Neunheim hat sich nicht gelohnt
Für die JRS sei der Bau des neuen Biomassekraftwerks durchaus ein Großprojekt gewesen. Schon bei der Planung neuer Kraftwerks- und Trocknungskapazitäten für den Standort Holzmühle sei sehr schnell klar gewesen, dass eine weitere Investition in das vor einigen Jahren übernommene Schwesterwerk in Ellwangen-Neunheim – trotz dort bereits vorhandenem Biomassekraftwerk – keine langfristig nachhaltige Lösung bringen würde. Große Einschränkungen bei der Nutzung der Abwärme aus dem Kraftwerk und der kontinuierliche Lkw-Transportaufwand zwischen den Werken standen hier einer weiteren Entwicklung im Weg.
Nur die Verlagerung des Kraftwerks konnte diesen Zustand verändern und die unmittelbare Nutzung der Abwärme gewährleisten. Deshalb fokusierten sich die JRS Planer auf eine Neubau-Gesamtlösung, die laut Aussage der JRS dann „nach neuesten technologischen, ökologischen, logistischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten“optimiert worden sei. Laut JRS TechnologieLeiter Dr. Michael Hempe sei die Aufgabenstellung klar gewesen: „Erklärte Ziel waren CO2-Einsparungen, eine verbesserte Energiebilanz sowie kürzere Transport- und Versorgungswege. Das Konzept der neuen Anlage wurde gemäß diesen Anforderungen mehr als erfolgreich umgesetzt“.
Betrieb mit Rinde und Schnittresten
Herzstück ist das Biomasse-Kraftwerk zur kombinierten Strom-/Wärme-Gewinnung, das mit nachwachsenden, pflanzlichen Energieträgern nachhaltig, weil CO2-neutral, betrieben wird. Zu den Energieträgern zählen Rinde, Waldrestholz und Schnittreste aus der Landschafts- und Böschungspflege im regionalen Straßenverkehr. Die beim Betrieb des Kraftwerks entstehende Abwärme kommt als nachhaltige Energiequelle für die neue große Bandtrocknungsanlage, die direkt neben dem Kraftwerk steht, zum Einsatz. Damit werden die bisherigen, mit fossiler Energie separat beheizten Trocknungsanlagen ersetzt und zusätzliche, weitere Trocknungskapazitäten für Holzfaserprodukte geschaffen
Wie die JRS in der Pressemitteilung betont, engagiere das Unternehmen mit seinem neu gebauten Anlagenkomplex „weit über die industriellen Standardvorgaben hinaus“, um ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit und CO2-Einsparung zu setzen. Mit speziellen Ruß- und Staub-Filtern, aufwändigem Schallschutz und computergesteuerter Anlagenführung würden „alle erdenklichen Parameter für einen umweltfreundlichen Betrieb erfüllt“. Gleichzeitig sichere die Anlage ausreichende Durchsatzkapazitäten, um auch für die nächsten Jahre am Standort Holzmühle für entsprechende Mengen an nachhaltigen Pflanzenfaserprodukten gerüstet zu sein.
Den Produktionsstandort Neunheim hat JRS unterdessen abgegeben. Dort wird von JRS derzeit nur noch eine Siloabfüllstation für die Brennpellet-Logistik betrieben.