Kreisverwaltung soll bis 2040 klimaneutral sein
Die AfD verweigert sich dem Antrag der Grünen total
G– Die Verwaltung des Ostalbkreises soll bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein. Diesem Ziel hat der Kreistag in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Bisher war die Rede davon, dass der Ostalbkreis bis 2050 klimaneutral werden soll. Debattiert wurde im Gremium aufgrund eines Antrags der Fraktion der Grünen. Sie wollten die Ausrufung eines Klimavorbehalts, um nicht von einem Notstand zu sprechen. Die AfD verweigerte sich total. Ihrer Ansicht nach wird nur Steuergeld verschwendet, weil es den Klimawandel immer gebe und er sich nicht nur auf einen Faktor reduzieren lasse. Frederick Brütting (SPD) ritt dagegen heftige Attacken gegen diese Partei.
Der Beschluss besagt unter anderem, dass der Ostalbkreis auch künftig alle Anstrengungen unternimmt, um bei seinem Verwaltungshandeln und bei der Verwaltung und Sanierung seiner Liegenschaften eine weitere Reduktion des umweltschädlichen Kohlendioxids (CO2) zu erreichen. Der Kreis tritt dem internationalen Klimabündnis der Europäischen Kommission in Partnerschaft mit indigenen Völkern bei und will bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans und bei der Neuausschreibung von Verkehrsleistungen die Klimarelevanz besonders berücksichtigen. Der menschengemachte Klimawandel sei wissenschaftlich unbestritten, argumentierte Bennet Müller (Grüne), und dieser sei maßgeblich auf die Treibhausgase zurückzuführen. Klimaschutz könne Arbeitsplätze schaffen und sei auch wirtschaftlich. Und er habe eine soziale Komponente, denn betroffen seien vom Klimawandel zuerst die Ärmsten der Armen. Der Kreis müsse beim Klimaschutz Vorreiter sein, forderte Müller.
Konle: „Alarmismus bringt uns nicht weiter“
„Alarmismus bringt uns nicht weiter“, unterstrich CDU-Sprecher Christoph Konle. Statt Panik und Hysterie brauche es Zuversicht und
Vertrauen. Man müsse Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen und aus Liebe zur Schöpfung handeln. Auch ohne die Erklärung eines Notstands sei man auf einem guten Weg. Verbote dagegen seien populistisch.
Entscheidungen dauern laut Opferkuch zu lange
Man müsse noch sehr viel mehr tun, auch wenn Klimaschutz mühsam sei, meldete sich Brütting zu Wort. Der Mensch könne sehr wohl etwas machen und es sei nicht gleichgültig, was Deutschland tue. Man könne das Thema nicht aussitzen und Nichtstun koste auch im Ostalbkreis Arbeitsplätze. Entscheidungen dauerten zu lange, sagte Jürgen Opferkuch
(Freie Wähler). Man müsse die Problematik mit Verstand angehen und sein Handeln laufend überprüfen. Denn nicht alle Ideen seien von vornherein gut. Man solle die Menschen nicht mit Verboten maßregeln, sondern mit Anreizen überzeugen, so Opferkuch.
Realismus und wirtschaftliche Vernunft statt Ideologie forderte Frank Gläser (AfD). Den Anstieg von Naturkatastrophen gebe es nur am Computer und CO2 sei kein Schadstoff, sondern ein wichtiger Bestandteil. Die wahre Existenzbedrohung sei die Vermehrung der Menschheit. Weiter sprach Gläser von einer Ökodiktatur und einer unsozialen und wirtschaftsfeindlichen Politik.