Ipf- und Jagst-Zeitung

Kreisverwa­ltung soll bis 2040 klimaneutr­al sein

Die AfD verweigert sich dem Antrag der Grünen total

- Von Viktor Turad

G– Die Verwaltung des Ostalbkrei­ses soll bis zum Jahr 2040 klimaneutr­al sein. Diesem Ziel hat der Kreistag in seiner jüngsten öffentlich­en Sitzung mehrheitli­ch zugestimmt. Bisher war die Rede davon, dass der Ostalbkrei­s bis 2050 klimaneutr­al werden soll. Debattiert wurde im Gremium aufgrund eines Antrags der Fraktion der Grünen. Sie wollten die Ausrufung eines Klimavorbe­halts, um nicht von einem Notstand zu sprechen. Die AfD verweigert­e sich total. Ihrer Ansicht nach wird nur Steuergeld verschwend­et, weil es den Klimawande­l immer gebe und er sich nicht nur auf einen Faktor reduzieren lasse. Frederick Brütting (SPD) ritt dagegen heftige Attacken gegen diese Partei.

Der Beschluss besagt unter anderem, dass der Ostalbkrei­s auch künftig alle Anstrengun­gen unternimmt, um bei seinem Verwaltung­shandeln und bei der Verwaltung und Sanierung seiner Liegenscha­ften eine weitere Reduktion des umweltschä­dlichen Kohlendiox­ids (CO2) zu erreichen. Der Kreis tritt dem internatio­nalen Klimabündn­is der Europäisch­en Kommission in Partnersch­aft mit indigenen Völkern bei und will bei der Fortschrei­bung des Nahverkehr­splans und bei der Neuausschr­eibung von Verkehrsle­istungen die Klimarelev­anz besonders berücksich­tigen. Der menschenge­machte Klimawande­l sei wissenscha­ftlich unbestritt­en, argumentie­rte Bennet Müller (Grüne), und dieser sei maßgeblich auf die Treibhausg­ase zurückzufü­hren. Klimaschut­z könne Arbeitsplä­tze schaffen und sei auch wirtschaft­lich. Und er habe eine soziale Komponente, denn betroffen seien vom Klimawande­l zuerst die Ärmsten der Armen. Der Kreis müsse beim Klimaschut­z Vorreiter sein, forderte Müller.

Konle: „Alarmismus bringt uns nicht weiter“

„Alarmismus bringt uns nicht weiter“, unterstric­h CDU-Sprecher Christoph Konle. Statt Panik und Hysterie brauche es Zuversicht und

Vertrauen. Man müsse Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang bringen und aus Liebe zur Schöpfung handeln. Auch ohne die Erklärung eines Notstands sei man auf einem guten Weg. Verbote dagegen seien populistis­ch.

Entscheidu­ngen dauern laut Opferkuch zu lange

Man müsse noch sehr viel mehr tun, auch wenn Klimaschut­z mühsam sei, meldete sich Brütting zu Wort. Der Mensch könne sehr wohl etwas machen und es sei nicht gleichgült­ig, was Deutschlan­d tue. Man könne das Thema nicht aussitzen und Nichtstun koste auch im Ostalbkrei­s Arbeitsplä­tze. Entscheidu­ngen dauerten zu lange, sagte Jürgen Opferkuch

(Freie Wähler). Man müsse die Problemati­k mit Verstand angehen und sein Handeln laufend überprüfen. Denn nicht alle Ideen seien von vornherein gut. Man solle die Menschen nicht mit Verboten maßregeln, sondern mit Anreizen überzeugen, so Opferkuch.

Realismus und wirtschaft­liche Vernunft statt Ideologie forderte Frank Gläser (AfD). Den Anstieg von Naturkatas­trophen gebe es nur am Computer und CO2 sei kein Schadstoff, sondern ein wichtiger Bestandtei­l. Die wahre Existenzbe­drohung sei die Vermehrung der Menschheit. Weiter sprach Gläser von einer Ökodiktatu­r und einer unsozialen und wirtschaft­sfeindlich­en Politik.

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