Das THG wagt jazzigen Advent
Unglaublich vielseitiges Programm der Multitalente in der Salvatorkirche
G- So viel Jazzmusik hat man in der Salvatorkirche wohl noch nie zu hören bekommen. Gemessen am begeisterten Beifall hat das jazzige Adventskonzert den vielen Zuhörern jedoch sehr gefallen. Doch es blieb nicht beim Bigband-Sound. Das Theodor-Heuss-Gymnasium (THG) präsentierte sich am Dienstagabend mit einem unglaublich vielseitigen Programm.
Nicht der einzige Glücksfall im THG-Lehrerkollegium ist Sebastian Hahn. Er ist nicht nur einer der Dirigenten des Bläserensembles, sondern er komponierte oder arrangierte auch manches exquisite Stück aus dem gut eineinhalbstündigen Programm. Es startete auch gleich mit „Fanfare 1“, der scharftönigen BläserIntrada aus seiner Feder. Er präsentierte das phänomenale Werk im Wechsel mit Hans-Ulrich Wezstein.
Wenn Schulleiter Christoph Hatscher in seinem Grußwort vom Schenken an Weihnachten sprach, dann dürfte ihm wohl bewusst gewesen sein, daß er mit diesem Konzert seiner Lehrer und Schüler auch die Zuhörer reich beschenkt hat. Das bunte Adventsgesteck reichte zunächst weit in die Musikgeschichte zurück und glänzte mit John Dowlands „The King of Denmarks Galliard“und Friedrich Händels Gavotte, dargeboten von acht Streichern der Unterstufe unter Leitung von Katja Vetter.
Mit Mathis Schimmel kam das Klavier hinzu, als man Tschaikowskys Nussknacker und die Zinnsoldaten lautmalerisch tanzen sah. Eine weitere heitere Note gesellte sich mit Haydns Divertimento im StreicherTrio hinzu. Ins Feierliche wandte sich das mit Lehrkräften verstärkte Blechbläser-Ensemble mit Jacob de Haans „Hymn“. Rhythmisch bewegte sich „Amblin“, in jazzige Tonsprache gesetzt von Sebastian Hahn, der es mit Hans-Ulrich Wezstein vorstellte.
Szenenwechsel: Der Unterstufenchor besetzte den Altarraum und erfreute mit einem glasklar intonierten norwegischen Volkslied. Dass die 25 Stimmchen erstaunlich strukturiert und wunderbar rein eine komplette Bach-Kantate singen konnten, verdanken sie der couragierten Leitung von Stephanie Mader. Aber wohl auch dem Mitwirken der sängerisch talentierten Lateinund Reli-Lehrerin Luzia Gutknecht – wieder so ein Multitalent im THG-Kollegium.
Der Oberstufenchor kam dazu, als sich das Programm um Werke von Humperdinck und John Rutter erweiterte. Kleine Solisten setzten den Liedern immer wieder helle Lichter auf. Benjamin Samul war ein sensibler Begleiter am Klavier. Raffinierte Jazzakkorde und schräge Rhythmen beherrschten die Szene im letzten Programmteil. Sebastian Hahn dirigierte die THG Big Band mit „Sign oft he Times“und „James Bond Theme“, zwei faszinierende und mitreißende von ihm arrangierte Werke. Sein Kollege Wezstein glänzte im Finale mit „Célèbre Adagio“von Tomaso Albinoni und dem Traditional „A Jazzy Christmas“. Das Publikum spendete nicht nur reichlich Applaus, sondern stimmte auch in die gemeinsamen Lieder ein.