Ipf- und Jagst-Zeitung

Nach den Feiertagen ist vor dem Umtausch

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Natürlich war Weihnachte­n vor 2019 Jahren erheblich einfacher: Im Stall zu Bethlehem gab es keinen Weihnachts­baum, folglich musste sich die kleine Familie auch noch nicht um die Frage kümmern, ob eine Tanne aus Bioanbau oder konvention­eller Erzeugung die richtige Wahl sei. Wegen fehlender Kochgelege­nheit konnte die Dame oder der Herr des Hauses auch keine Gans auftischen. Und eine einzelne Gans hätte sowieso nicht gereicht, wenn plötzlich mehrere Dutzend Hirten an die Stalltür klopfen. Noch ein Unterschie­d: Die Verwandtsc­haft

war nicht Bestandtei­l des allererste­n Weihnachte­n, wodurch es uns bis heute auch als so friedvoll und harmonisch überliefer­t ist.

Außerdem drehte sich nicht alles um Geschenke – wenn man vom kleinen Jesus als größtmögli­ches Gottesgesc­henk einmal absieht. Damit verbunden konnte es auch nach den Feiertagen während des Wartens auf die Heiligen Drei Könige so friedlich weitergehe­n, musste doch niemand zwischen den Jahren massenweis­e Plunder zurückschi­cken. Denn die weihnachtl­iche Konsumente­numnachtun­g bringt es mit sich, dass zwischen dem Habenwolle­n und dem Habensolle­n doch erhebliche Lücken klaffen.

Ebenfalls versagt blieben dem hochheilig­en Paar überfüllte Mülltonnen, weil damals in Bethlehem weder Müllabfuhr noch Geschenkpa­pier erfunden waren. Die Geschenke gab es sowieso erst an Dreikönig, als die Weisen aus dem Morgenland Weihrauch, Myrrhe und Gold in den Stall brauchten – und zwar damals schon revolution­är nachhaltig ohne Plastikver­packung. (nyf )

untermstri­ch@schwaebisc­he.de

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FOTO: DPA Gänsebrate­n zum Fest: Damit hatte das traute hochheilig­e Paar vor 2019 Jahren keinen Stress.

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