Immer mehr Südwest-Firmen in Kurzarbeit
(dpa) - Immer mehr baden-württembergische Unternehmen melden angesichts der Konjunkturkrise Kurzarbeitergeld bei der Bundesagentur für Arbeit an. Im Oktober stellten 643 Unternehmen entsprechende Anträge – die allermeisten explizit aus wirtschaftlichen und konjunkturellen Gründen, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur mitteilte. Noch im September hatten 355 Unternehmen Kurzarbeitergeld angemeldet, auch im August (258) und im Juli (247) hatten die Zahlen tiefer gelegen. Daten für den November lagen nach Behördenangaben noch nicht vor.
Christian Rauch, der Regionalchef der Arbeitsagentur, sprach von einer „wirklich exponentiellen Entwicklung“, die bei der Anmeldung von Kurzarbeit nach der Sommerpause eingesetzt habe. Er fügte allerdings an: „Wir sind bei der Kurzarbeit noch weit entfernt von dem Niveau, das wir 2008 und 2009 hatten.“Während der Wirtschafts- und Finanzkrise damals seien es zehnmal so viele Fälle wie heute gewesen.
Kurzarbeitergeld ist eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung. Wenn Unternehmen die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten beispielsweise aus konjunkturellen Gründen kürzen müssen, soll dieses Sondergeld den Verdienstausfall der Mitarbeiter zum Teil ausgleichen und dazu beitragen, Entlassungen zu vermeiden. Arbeitgeber, die ihre Situation als kritisch einschätzen, müssen bei der Agentur für Arbeit dann frühzeitig Kurzarbeit für einen bestimmten Zeitraum beantragen.