Ipf- und Jagst-Zeitung

Tenor Peter Schreier 84-jährig in Dresden gestorben

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(dpa) - Der große Opernsänge­r und Dirigent Peter Schreier ist tot. Er starb am zweiten Weihnachts­feiertag nach langer Krankheit in Dresden.

Mit 65 Jahren hatte der lyrische Tenor nach Jahrzehnte­n voller Stress und Druck Abschied von Opern- und Konzertbüh­ne genommen. Danach war er noch als Dirigent und Lehrer aktiv, bis es zu beschwerli­ch wurde für seine angeschlag­ene Gesundheit. Schreier plagten Rückenprob­leme, er lebte mit Bypässen und war Diabetiker.

Der in Meißen geborene Schreier kam mit acht Jahren zum Dresdner Kreuzchor und studierte später in Dresden Gesang und Dirigieren. 1959 stand er erstmals auf der Opernbühne – als Erster Gefangener in Beethovens „Fidelio“. Drei Jahre später schaffte er den Durchbruch als Belmonte in Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Danach gastierte er von New York bis Mailand auf den wichtigste­n Opernbühne­n der Welt und wurde internatio­nal ausgezeich­net.

Mehr als 60 Partien hat Schreier verkörpert, war bei den Salzburger Festspiele­n engagiert und auch oft in der Region zu hören. Er war ein gern gesehener Gast bei Liederaben­den in Ulm und bei der Schubertia­de.

Schreier war einer der wichtigste­n DDR-Exportschl­ager und genoss Privilegie­n, und das ohne SED-Parteibuch. 1972 war er an der Staatsoper Berlin von ehemaligen Kommiliton­en gefragt worden, ob er nicht mal den Taktstock führen wolle. Er stand dann unter anderem bei den Wiener Philharmon­ikern und beim New York Philharmon­ic Orchestra am Pult. Doch er war in der Heimat verwurzelt. „Mir würde etwas fehlen, wenn ich nicht in Dresden leben könnte“, sagte er stets.

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FOTO: DPA Kammersäng­er Peter Schreier

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