Plötzlich war der Maibaum weg
Die Entführer aus Bayern verlangten 40 Kisten Bier und ein Vesper
BOPFINGEN-AUFHAUSEN (ij) - Ein böses Erwachen gab es Ende April für die Maibaumfreunde Aufhausen. Ihr Maibaum war weg. An der Stelle, an der ihr 28,5 Meter langes Prachtstück gelegen hatte, war bloß noch ein Zettel, auf dem in großen roten Buchstaben „Wir haben euren Maibaum“geschrieben stand. Für den sofort einberufenen Krisenstab gab es keine Alternative: Man muss mit den Entführern Kontakt aufnehmen und verhandeln.
40 Kisten Bier und ein Vesper lautete die „Lösegeldforderung“der Entführer, die aus der Umgebung von Birkhausen kommen. In zähen Verhandlungen gelang es, die Forderung auf 15 Kisten zu reduzieren. Nach genauer Inspektion des Baumes und den Verhandlungen zum Ablauf der Übergabe einigte man sich auf die Rückgabe des Baumes. Übergabeort sollte der Dorfplatz in
Aufhausen sein. Hier wartete bereits eine stattliche Anzahl zum Teil erboster Aufhausener, die sich nicht mit dem bayerischen Brauchtum des Maibaum-Stehlens anfreunden konnten. Gespannt war man auch, wie die 17 Beteiligten den 28,5-Meter-Baum transportierten. Mit einer Mischung aus Unverständnis und Respekt der geleisteten Arbeit wurde der Baum in Empfang genommen und das „Lösegeld“übergeben. Nicht ohne über mögliche Folgen und eine kleine Strafe für die „Entführer“zu diskutieren. Die „Strafe“für die reumütigen Übeltäter: Teilnahme am Maibaumfest am Dienstag, 30. April, und Toilettendienst während des Hüttenfestes vom 31. August bis 1. September mit Teilnahme am Budenwettkampf.