393. Silvesterritt in Westhausen
Der Heilige Silvester wird seit Jahrhunderten als Patron der Pferde und Haustiere verehrt
WESTHAUSEN (ij) - Am letzten Tag des Jahres, dem Silvestertag, begeht die Gemeinde Westhausen wieder ihren traditionellen Gemeindefeiertag zu Ehren des Heiligen Silvester. Er wird seit Jahrhunderten im Ellwanger Raum als Patron der Pferde und Haustiere verehrt. So lag es 1626 nahe, ihn anzurufen und um Beendigung der schon 16 Jahre dauernden Viehseuche zu bitten.
Die Gebete fanden Erhörung und als Dank gelobte die Gemeinde eine Kapelle zu bauen und jährlich an Silvester einen Prozessionsritt zu Ehren des Viehpatrons abzuhalten. Am 31. Dezember wird nun in der Jagsttalgemeinde zum 393. Mal dieses Gelöbnis eingelöst. Der Festtag beginnt mit der Pilgermesse um 11 Uhr in der Silvesterkapelle, die der Dekan des Ostalbkreises, Robert Kloker, zelebrieren wird.
Zum Klang der Glocken der Pfarrkirche setzt sich um 12 Uhr vom Bahnhofsplatz aus der Prozessionsritt in Bewegung. Er führt über die Aalener Straße, Dalkinger Straße und Abt-Müller-Straße zur Silvesterkapelle. Diese wird nach alter Tradition dreimal angeritten. Der Weg beim ersten Anritt führt vor der Silvesterkapelle in die Richard-Wagner-Straße, über die Haydnstraße, Beethovenstraße, Johann-SebastianBach-Straße, Georg-Friedrich-Händel-Straße, Schumannstraße in die Silvesterstraße zur Kapelle und von dort wie seither weiter. Auf dem Rathausplatz findet die Segensfeier statt, bei der Dekan Kloker eine kurze Ansprache hält und an deren Ende er den Wallfahrern mit der Silvesterreliquie den Segen erteilt. Am Vorabend des Festtages, Montag, 30. Dezember,
findet eine Reitermesse in der Silvesterkapelle statt. Treffpunkt ist um 19 Uhr auf dem Kirchplatz; von dort ziehen die Gottesdiensteilnehmer und Standartenabordnungen
der Reitergruppen in einem Fackelzug zur Wallfahrtskapelle. Nach der Reitermesse sind alle Gottesdienstbesucher zu einem Treff in den Pfarrstadel eingeladen.