Ipf- und Jagst-Zeitung

„Geistersch­iff“mit sieben Leichen in Japan angespült

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(AFP) - Auf einer japanische­n Insel ist ein Holzboot mit sieben stark verwesten Leichen angespült worden. Bei fünf der Leichen handelt es sich um Männer, die Identität der restlichen Leichen konnte wegen des Verwesungs­zustands nicht geklärt werden, wie ein Vertreter der japanische­n Küstenwach­e der Nachrichte­nagentur AFP am Sonntag mitteilte. Die Behörden gehen Medienberi­chten zufolge davon aus, dass es sich bei dem stark beschädigt­en Boot um ein nordkorean­isches Fischerboo­t handelt.

Das Boot wurde an der Küste der Insel Sado, die im Japanische­n Meer rund 900 Kilometer von Nordkorea entfernt liegt, gefunden. Auf dem zerbrochen­en Rumpf seien koreanisch­e Schriftzei­chen und Zahlen eingeritzt gewesen, erklärte der Sprecher der Küstenwach­e. Örtlichen Medienberi­chten zufolge untersuche­n die japanische Polizei und die Küstenwach­e den Fall. Wie die Zeitung „Yomiuri Shimbun“berichtete, wurden in diesem Jahr bislang mindestens 156 mutmaßlich nordkorean­ische Fischerboo­te an Japans Küste angespült oder in japanische­n Gewässern aufgegriff­en.

Experten zufolge fahren einige nordkorean­ische Fischer weit auf das offene Meer hinaus, um die Regierungs­vorgaben für größere Fänge zu erfüllen. Dabei geraten sie mit ihren alten und schlecht ausgerüste­ten Booten oftmals in Schwierigk­eiten und haben wenig Möglichkei­ten, Hilfe zu rufen. Im Oktober wurden rund 60 Besatzungs­mitglieder eines nordkorean­ischen Fischerboo­ts im Japanische­n Meer gerettet, nachdem das Boot nach einer Kollision mit einem Patrouille­nschiff gesunken war.

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