Drei Stunden schwäbisch-knitzer Humor
Unterhaltung vom Feinsten bieten Hillus Herzdropfa in der Aalener Stadthalle
G- Lachen ist die beste Medizin – und so haben Hillus Herzdropfa mit ihrem Programm „Dobblet gmobblet“dem Publikum in der nahezu ausverkauften Aalener Stadthalle eine ordentliche Portion schwäbischen Humors verabreicht. Fast drei Stunden lang ging es um das ewig junge Thema Mann und Frau.
Hillus Herzdropfa, das sind Hillu Stoll und Franz Auber als Ehepaar Lena und Maddeis von der Schwäbischen Alb. Die beiden nehmen kein Blatt vor den Mund, beherrschen den knitzen schwäbischen Humor genauso wie Witze der etwas derberen Art. So fragt Maddeis gleich zu Beginn die Leute: „Senn ihr älle frisch g’wäscht?“, und sie sucht verzweifelt ihren Papa. Er: „I will a rechts Kend, koi so broits.“Und Maddeis teilt weiter fleißig aus: „Du bisch so kloi.“Die
Antwort von ihr folgt auf den Fuß: „Ond du so domm.“
Mit der Zeit stellt sich heraus, dass Lena der Chef im Haus ist und ihrem Maddeis mitunter ganz schön auf die Nerven geht. So muss er Äpfel schälen für einen Kuchen, ein, wie sich herausstellen sollte, ganz schön schwieriges Unterfangen mit einem „Glomp“von Schälapparat. Zum Glück kommt die Nachbarin Babette, die auf dem Gymnasium war, und hilft dem Ehemann aus der Patsche. Verzweifelt stellt er fest: „Oimal baua sod nex koste, ond oimal Heirata sod et gelda.“Und weiter: „So lang a Mann ma rassige Gaul ond ma scheane Mädle nachschaut, so lang lebt er no.“
Die natürlichen Schalldämpfer
Seine Lena macht ihm das Leben ganz schön schwer, da braucht er schon Haare in den Ohren als natürliche Schalldämpfer. Um den Hausfrieden
zu wahren muss er alle sechs Wochen ein neues Lied für seine Frau singen. Doch Maddeis kann auch ganz schön bissig sein: „Du wiegsch 100 Kilo, auf dem Mars wäred des blos 38, du lebsch auf’m falsche Planeta“, sagt er zu seiner Frau.
Doch die Buße folgt dann beim Cannstatter Volksfest, da muss der arme Kerl vor dem Bierzelt hinsitzen und schwäbisches Schorle trinken, halb mit Hahnenwasser und halb mit saurem Sprudel gefüllt. Zu allem Überfluss bekommt der Mann von seiner Holden auch noch Zwetschgengsälz statt einer Bratwurst zum Essen. Nach einer Spritztour mit dem Motorrad über die Schwäbische Alb sind die beiden ganz „grazy“. Da erfährt man auch was impotent ist, nämlich wie Mikado spielen mit gekochten Spaghetti.
„Dobblet gmobblet – des hoisst, oiner isch onnötig, du gwaltätiger Siach“,
entfährt es später Lena und sie pocht auf ihre Vorherrschaft in der Ehe. Schließlich geht sie zum Einkaufen in die Stadt. Der arme Tropf von Verkäufer preist seine sündhaft teuren Versace- und Gucci-Schuhe an, doch nicht einmal mit einem Modell für 49 Euro hat er Glück, denn Lena erinnert sich daran, dass sie ein Paar Schuhe geerbt hat und diese ja gar nichts kosten.
Zum Schluss stimmt Maddeis das Lied an: „Wo muss man ned arbeite, wenn’s oin net gfreit – im Bett.“Und als Zugabe für das begeistere Publikum gibt es noch folgende kleine Geschichte: Der kleine Sohn des Bauern wundert sich, dass der Viehhändler die Kuh überall abtastet inklusive Euter. „Der will genau wissen, was er da kauft“, erklärt der Vater die Prozedur. Daraufhin der Sohn: „Papa, guck no amol noch dem Postbote, i glaub der will d’Mama kaufa.“