Millionenschaden
Halle mit Oldtimern in Langenargen ausgebrannt
LANGENARGEN - Eine Lagerhalle mit 15 Oldtimerfahrzeugen ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in Langenargen (Bodenseekreis) abgebrannt. „Wir hatten keine Chance etwas zu retten“, sagt Kreisfeuerwehrsprecher Martin Scheerer. Ersten Schätzungen der Polizei zufolge ist durch das Feuer ein Schaden von mehr als zwei Millionen Euro entstanden. Verletzt wurde niemand.
Der Brand war gegen 23.50 Uhr gemeldet worden. Die Halle im Ortsteil Oberdorf habe zwar bei Eintreffen der Feuerwehrkräfte noch nicht in Vollbrand gestanden, „aber das Feuer hat sich rasend schnell ausgebreitet“, sagt Scheerer. 65 Feuerwehrleute waren laut dem Sprecher im Einsatz, darunter die Wehren aus Langenargen, dem wenige Minuten entfernten Kressbronn sowie ein Tanklastfahrzeug der Feuerwehr Friedrichshafen. Letzteres hätten die Kräfte anfordern müssen, nachdem sich das Löschen als nicht so einfach erwies.
„Das Problem bei solchen Standorten ist immer, genügend Wasser zu bekommen. Wir mussten daher eine zusätzliche Wasserleitung von der Argen aus legen. So etwas dauert aber, daher brauchten wir das zusätzliche Tanklöschfahrzeug“, schildert Scheerer. Auch ein Übergreifen des Feuers habe verhindert werden müssen. „Durch die hohe Brandlast und eine große Hitzestrahlung sowie Funkenflug bestand da durchaus eine Gefahr – zumal im Umfeld viel Holz ist“, bestätigt der Kreisfeuerwehrsprecher.
Neben der Lagerhalle stehen mehrere Gebäude, darunter das Sägewerk Josef Dillmann, zu dem laut Scheerer auch die Halle gehört. Bis etwa 10 Uhr seien die Einsatzkräfte am Mittwoch noch vor Ort gewesen. „Gegen 3 Uhr konnten wir aber schon etliche Kräfte auslösen“, sagt der Sprecher. Franz Josef Dillmann, Inhaber, Betreiber des Sägewerks und Verpächter der Halle, wurde durch die Feuerwehrfahrzeuge, die direkt an seinem Haus um die Ecke zum Großbrand fuhren, aus dem Schlaf aufgeschreckt: „Du verstehst im ersten Moment überhaupt nicht, was abgeht. Ich sah zunächst Rauch und ein Feuer am Rand der Halle. Binnen kurzer Zeit verwandelte sich dieses Feuer in ein Inferno, das komplette Gebäude stand lichterloh in Flammen. Da denkst du nur: Hoffentlich bleiben das Wohnhaus und die Sägerei unversehrt. Die Feuerwehr hat einen fantastischen Job gemacht“, sagt Dillmann. Nun gelte es abzuwarten, was die Ermittlungen der Brandexperten ergeben. Die untergestellten Oldtimer gehörten Wolfgang Böhme, der die teils sehr hochpreisigen Klassik-Automobile vertreibt und auch im Internet anbietet, darunter beispielsweise ein roter Ferrari Testarossa Monodata für rund 150 000 Euro. Am Boden zerstört, wollte sich Böhme, der ein langjähriges Mitglied der Renngemeinschaft Graf Zeppelin in Friedrichshafen ist, auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“zunächst nicht weiter äußern.
Die Brandursache ist nach Polizeiangaben noch unklar. Die Kriminalpolizeidirektion Ravensburg hat die Ermittlungen übernommen. Dass sich das Feuer so schnell ausbreiten konnte, kann Martin Scheerer jedoch schon erklären: „Allein die vier Reifen, die zu jedem in der Halle abgestellten Fahrzeug gehören, befeuern so einen Brand enorm. Hinzu könnte kommen, dass vielleicht einige Tanks der Wägen auch noch mit Benzin befüllt waren. Aber das muss nun die Polizei klären“, sagt er.