Kretschmann überzeugt die Landwirte bei der Bauernkundgebung
ELLWANGEN (tbf) - Nach der Bauernkundgebung in der Stadthalle hat die „Ipf- und Jagst-Zeitung“mit Landwirten gesprochen. Wie fanden sie den Auftritt von Ministerpräsident Winfried Kretschmann? Und wie bewerten sie die aktuelle Landwirtschaftspolitik?
Anita Kissling, Landwirtin aus Seifertshofen:
„Es ist schon ein wichtiger Punkt, den der Ministerpräsident in Ellwangen angesprochen hat. Am Ende entscheiden die Verbraucher mit ihrem Kaufverhalten darüber, was produziert wird. Leider sind die Verbraucher heute oft nicht mehr gut informiert. Zu meiner Zeit hat man noch Kochen in der Schule gelernt und damit auch den Umgang mit den Lebensmitteln. Man kannte die Grundnahrungsmittel und hat daraus etwas hergestellt. So etwas wird heute in den Schulen nicht mehr vermittelt. Diese Kenntnisse fehlen.“
Gerold Geldenbott, Landwirt aus Ellwangen:
„Unter seinen grünen Freunden hat Kretschmann ja schon manchmal ein Machtwort gesprochen. Auf einem Parteitag hat er beispielsweise gesagt: 'Wenn es euch nicht passt, schmeiße ich hin. Das hat mir gefallen.’ Kretschmann weiß, wovon er redet.“
Astrid Zwick-Lambrecht, Landwirtin aus Ellwangen:
„Ich teile die Meinung von Kretschmann. Die Verbraucher, die gesamte Öffentlichkeit muss mit ins Boot geholt werden. Ich glaube, ein Kernpunkt ist wirklich, dass die Bevölkerung mittlerweile ganz weit weg ist von der Landwirtschaft. Es fehlt das Wissen und auch das Interesse, sich darüber zu informieren.“
Dieter Stelzenmüller, Landwirt aus Bopfingen-Osterholz:
„Ich denke, der Verbraucher kann mehr machen, aber auch die Politik. Dass die Preise für Lebensmittel in Deutschland so niedrig sind, ist auch politisch gemacht. So viel Fleisch, das wir überhaupt nicht brauchen, wird aus dem Ausland importiert. Warum ist das so?“
Ein Video mit weiteren Stimmen finden Sie unter www.schwaebische.de/ bauernkundgebung