Ipf- und Jagst-Zeitung

Chamenei wirft Europäern „Feigheit“vor

-

TEHERAN (AFP/dpa) - In der Diskussion um die Rettung des Atomabkomm­ens mit Iran hat dessen geistliche­r Führer Ajatollah Ali Chamenei Deutschlan­d,

Frankreich und Großbritan­nien

„Feigheit“vorgeworfe­n. Die drei europäisch­en Vertragspa­rtner des Abkommens hätten damit gedroht, das Thema der iranischen Atompoliti­k vor den UN-Sicherheit­srat zu bringen, sagte Chamenei in Teheran.

Er hatte zum ersten Mal seit acht Jahren wieder das traditione­lle Freitagsge­bet geleitet.

Die drei Staaten hatten am Dienstag angesichts fortgesetz­ter iranischer Verstöße gegen das Atomabkomm­en den sogenannte­n Streitschl­ichtungsme­chanismus aktiviert, der im Falle eines Scheiterns mit der Wiedereinf­ührung von UN-Sanktionen gegen Teheran enden könnte. Verteidigu­ngsministe­rin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hatte bestätigt, dass bei dem Thema eine Drohung der USA mit Strafzölle­n auf Autos gegen Deutschlan­d, Frankreich und Großbritan­nien „im Raum“gestanden habe.

Chamenei warf den europäisch­en Vertragspa­rtnern nun vor, den Streitschl­ichtungsme­chanismus mit dem Ziel aktiviert zu haben, den Tod des iranischen Generals Kassem Soleimani durch einen US-Drohnenang­riff zu „überschatt­en“. Es sei „bewiesen“, dass die drei Staaten „Lakaien der USA sind, und diese feigen Regierunge­n erwarten, dass Iran sich unterwirft“, sagte er weiter.

 ?? FOTO: OFFICE OF THE IRANIAN SUPREME LEADER/AP/DPA ?? Ajatollah Ali Chamenei, Irans oberster Führer.
FOTO: OFFICE OF THE IRANIAN SUPREME LEADER/AP/DPA Ajatollah Ali Chamenei, Irans oberster Führer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany