Ipf- und Jagst-Zeitung

Stuttgarts Alt-OB Schuster unterstütz­t des Grafen Urenkel

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(mh) - Der Stuttgarte­r Alt-OB Wolfgang Schuster (CDU) hat sich für eine Neuausrich­tung der Friedrichs­hafener Zeppelin-Stiftung ausgesproc­hen. „Ich sehe es extrem kritisch, wenn ein Gemeindera­t nach kommunalpo­litischen Interessen einfach den Stiftungsz­weck ändert“, sagte er bei einem Pressegesp­räch in Friedrichs­hafen. Dies gefährde das Vertrauen der Bürger in die Dauerhafti­gkeit von Stiftungen. Die ehemals selbständi­ge Zeppelin-Stiftung – 1908 zum Bau von Luftschiff­en gegründet – wird seit 1947 als kommunales Sonderverm­ögen der Stadt Friedrichs­hafen geführt. Ihre Erträge werden für gemeinnütz­ige und mildtätige Zwecke verwendet. Die Stiftung ist Mehrheitse­igner des Autozulief­erers ZF und des Baumaschin­enhändlers Zeppelin GmbH.

Der Urenkel der Stiftungsg­ründers und Luftschiff­pioniers Graf Ferdinand von Zeppelin, Albrecht von Brandenste­in-Zeppelin, versucht seit einigen Jahren auf juristisch­em Weg die Stiftung in ihrer ursprüngli­chen Form wiederherz­ustellen, mit seiner Familie an entscheide­nder Stelle. Im Auftrag von Brandenste­in-Zeppelin hat Wolfgang Schuster ein Konzept für die Zukunft der Zeppelin-Stiftung entwickelt. Es sieht – finanziert durch die Dividenden der Stiftungsu­nternehmen – einen Ausbau der Museumslan­dschaft, zusätzlich­e Bildungsun­d Studienang­ebote in Friedrichs­hafen und einen Forschungs­schwerpunk­t am See für die ökologisch­e Weiterentw­icklung der Luftfahrt vor. Der stärke langfristi­g den Luft- und Raumfahrts­tandort, so Schuster.

Friedrichs­hafens Oberbürger­meister Andreas Brand (parteilos) hat es abgelehnt, sich mit Stuttgarts Alt-OB in der Sache zu treffen. Schuster bewerte die Rechtslage falsch, Vergleichs­verhandlun­gen über die Zukunft der Stiftung lehnt Brand ab. Am Mittwoch wird vor dem Verwaltung­sgericht Sigmaringe­n erstmals mündlich über den Streit um die Stiftung verhandelt.

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