Partys und eine große Richterschau
Metropolitan Museum in New York feiert dieses Jahr seinen 150. Geburtstag
G(dpa) - Mit zahlreichen Partys, vielen neuen Werken und großen Ausstellungen wie einer Retrospektive über den deutschen Künstler Gerhard Richter will das New Yorker Metropolitan Museum in diesem Jahr sein 150. Jubiläum feiern. „Das ist sicherlich ein Anlass, die Errungenschaften zu feiern, die uns zu diesem Moment gebracht haben“, sagte Museumsdirektor Max Hollein in New York. „Aber es ist auch ein wichtiger Anlass, über die Geschichte dieser Institution nachzudenken, die heutige Rolle des Met zu untersuchen und – und das ist am wichtigsten – zu zeigen, wo wir hinwollen.“
Nicht nur am genauen Tag des Jubiläums, dem 13. April, sondern über das ganze Jahr 2020 verteilt will das renommierte Museum am Central Park in Manhattan seine Besucher immer wieder zu Feiern einladen. Außerdem sollen zahlreiche Räume neu dekoriert und Hunderte neu gespendeter Werke präsentiert werden. „Was in den Ausstellungsräumen zu sehen ist, wird sich dramatisch verändern.“
Die Kuratoren seien in den vergangenen zwei Jahren gebeten worden, wichtige Werke zu identifizieren – „die wir nicht besitzen, aber die wir besitzen wollen und die unsere Sammlung verändern würden“, erzählte Hollein. Die Reaktion sei überwältigend gewesen. Beispielsweise sei ein Bild von Pablo Picasso aus dem Jahr 1908 vom Kosmetikmilliardär Leonard Lauder dem Museum gespendet worden.
Begonnen habe das „Met“1870 mit „einigen Menschen, einer Idee, aber keiner Kunst – und noch nicht einmal einem Gebäude“, sagte Hollein. Inzwischen hat das Museum mehr als 2000 Mitarbeiter, rund 1,5 Millionen Ausstellungsobjekte aus mehreren Jahrzehnten und der ganzen Welt und wird von mehr als sieben Millionen Menschen pro Jahr besucht.
Mit alldem komme heutzutage aber auch eine „große Verantwortung“, sagte Hollein: „In einer Ära, in der wir zunehmenden Nationalismus und politische Polarisierung und fast eine Neubewertung unserer Geschichte sehen, werden enzyklopädische Museen immer mehr dafür verantwortlich, wichtige interkulturelle, globale Diskussionen über Geschichte, Repräsentation und Ausdrucksweise zu führen.“Das „Met“sei einer der wenigen Orte, „wo Menschen zusammenkommen und die Ergebnisse menschlicher Kreativität wertschätzen können, aber auch lernen können, was es bedeutet, eine gemeinsame Geschichte und Humanität zu haben“.
Im Jubiläumsjahr soll es zahlreiche Sonderausstellungen geben, unter anderem eine über die Geschichte des „Met“. Mit einer großen Schau über den deutschen Künstler Gerhard Richter soll 2020 zudem das Gastspiel im früheren Gebäude des Whitney Museums an der Madison Avenue zu Ende gehen – deutlich früher als geplant.