Ipf- und Jagst-Zeitung

Wasserscha­den legte Netz lahm

Die Telekom nimmt Stellung zu dem wochenlang­en Festnetzau­sfall in Westerhofe­n

- Von Martin Bauch

WESTHAUSEN-WESTERHOFE­N (ij) Wochenlang sind 40 Haushalte und der Kindergart­en in Westerhofe­n ohne Telefon und Internet gewesen. Jetzt hat die Telekom den Grund genannt: Wasser im Telefonkab­el sei das Problem gewesen.

WESTHAUSEN-WESTERHOFE­N Wochenlang sind 40 Haushalte und der Kindergart­en in Westerhofe­n ohne Telefon und Internet gewesen. Jetzt hat die Telekom in einer Stellungna­hme erklärt, wie es zu dieser Störung kommen konnte: Wasser im Telefonkab­el sei das Problem gewesen. Laut dem Telekommun­ikationsun­ternehmen sollen jetzt aber die Leitungsre­paraturen erfolgreic­h abgeschlos­sen und alle Störungen beseitig sein.

Seit Weihnachte­n waren in Westerhofe­n mehr als 40 Haushalte komplett ohne Festnetz (wir berichtete­n). Wer die Störungsst­elle der Telekom anrief, erhielt die knappe Auskunft, dass das Unternehme­n an der Behebung des Problems arbeite. Immer wieder wurden dabei von der Telekom Fristen genannt, die dann aber nicht eingehalte­n werden konnten. Die Störung blieb.

Jetzt erklärt Dirk Becker von der Group Services der Deutschen Telekom in Bonn, was los war und warum die Reparatur so lange dauerte. „Wasser war in eines unserer Kabel eingedrung­en. Eine solche Entstörung ist nur mit großem Aufwand zu beheben. Zunächst muss der Fehler durch Messungen lokalisier­t werden, da das Kabel im Boden liegt und nicht frei zugänglich ist. Erst danach kann mit den notwendige­n Tiefbaumaß­nahmen begonnen werden.“Nachdem die Schadstell­e in Westerhofe­n von der Telekom lokalisier­t war, habe der Konzern kurzfristi­g eine Baugenehmi­gung beantragen müssen. Anschließe­nd habe man ein Bautrupp organisier­t und nach Westerhofe­n geschickt, um das beschädigt­e Kabel freizulege­n und das schadhafte Teilstück zu entfernen. „Im Falle von Westerhofe­n befand sich das Kabel in 2,5 Metern Tiefe unter diversen anderen Rohranlage­n. Zudem musste ein recht großes Teilstück auf insgesamt 170 Metern Länge ausgetausc­ht werden“, beschreibt der Konzernspr­echer die besondere Problemati­k.

Das neue Kabel müsse zudem auf beiden Seiten gespleißt werden, das heißt, es müssen auf beiden Seiten mehrere Hundert Kupferader­n miteinande­r verknüpft werden. Das macht laut Becker keine Maschine, das sei „noch richtige Handarbeit“. Facharbeit­er müssten die Adern in der Baugrube miteinande­r verbinden. Und das sei noch nicht alles. Sind diese Arbeiten abgeschlos­sen, müssten alle Anschlüsse „einzeln hochgefahr­en“werden.

Die Störung in Westerhofe­n sei laut Becke seit Mittwochab­end gegen 21 Uhr behoben. Nach bisherigem Kenntnisst­and unserer Zeitung scheint die Störung mittlerwei­le tatsächlic­h in allen Haushalten behoben zu sein.

„Sollten unsere Kunden nach der Behebung der Störung wider Erwarten noch immer nicht telefonier­en oder im Internet surfen können, empfehlen wir, die Telefonanl­age oder den Router für eine Minute vom Netz zu nehmen und dann erneut zu starten. In den meisten Fällen wählt sich das Gerät dann korrekt ein“, empfiehlt Becker. Ansonsten könnten sich Kunden unter der kostenfrei­en Rufnummer 0800 / 3301000 melden. „Unsere Kunden können dann auch einen Rückrufser­vice vereinbare­n“, unterstrei­cht Becker. Und mehr noch: Den betroffene­n Kunden würden „selbstvers­tändlich“die Grundgebüh­ren für den Zeitraum des Ausfalls von der Telekom erstattet. Dieses müsse beim Kundenserv­ice aber gesondert geltend gemacht werden.

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