Bläse: Kreis schreitet mutig voran
CDU blickt bei Neujahrstreffen zuversichtlich ins neue Jahrzehnt
OBERKOCHEN - „Trotz aller Herausforderungen geht der Ostalbkreis in ein gutes Jahrzehnt, weil er mutig voranschreitet.“Mit dieser Aussage hat der Erste Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd und Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Joachim Bläse, beim Neujahrstreffen der CDU Oberkochen in der Kolpinghütte seine Position markiert.
Er wandte sich vor allem gegen die Hysterie beim Klimaschutz und gegen das Ausrufen von Notständen. Auch dürfe man bei diesem Thema die jüngere und ältere Generation nicht gegeneinander ausspielen. „Die heute Alten haben nach dem Krieg in Deutschland die damaligen Herausforderungen gemeistert, jetzt gibt es neue Herausforderungen“, sagte Bläse.
Die Digitalisierung gelte es als Chance zu nutzen. Bei den großen Unternehmen sei dies längst angekommen, doch auch bei kleineren Betrieben werde die Digitalisierung Einzug halten.
Bläse forderte die weitere Stärkung der Hochschulen im Ostalbkreis und machte sich aber auch für die Duale Berufsausbildung stark. Beides seien wichtige Standortfaktoren. Insgesamt sieht er in der Wirtschaft einen Strukturwandel, bedingt durch die schwächelnde Autoindustrie. Der Branchenmix werde sich verändern, doch es gebe genügend Arbeitsplätze insbesondere im Bereich der Pflege, der Kinderbetreuung und auch im Tourismus.
Zum Thema Wohnen sagte Bläse, dass nicht alle nach Stuttgart, Freiburg oder Karlsruhe ziehen könnten. Gerade die kleineren Kommunen müssten auf diesem Gebiet ihre Chancen nutzen und neue Wege in der Wohnraumbeschaffung gehen. Dabei sei eine gute Infrastruktur dringend notwendig. „Die Schiene muss funktionieren“, betonte der Redner. Wichtig seien auch der Ausbau des ÖPNV und neue Mobilitätskonzepte die beispielsweise das Fahren mit E-Bikes förderten.
Von großer Bedeutung ist für Bläse eine gute Versorgung des ländlichen Raumes mit Ärzten und Krankenhäusern. Er bekannte sich zu einer dezentralen Krankenhausstruktur, man müsse sich aber über Spezialisierungen Gedanken machen. Der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Martin Balle stellte das Thema Wohnen in den Mittelpunkt seiner kommunalpolitischen Standortbestimmung. Oberkochen leide immer mehr unter der Last des Pendlerverkehrs.
Diese Situation könne nur verbessert werden, wenn es gelinge, einem Teil der Pendler Wohnraum in Oberkochen anzubieten. Man müsse die Innenerschließung und die geltenden Bebauungspläne überprüfen, aber auch neue großzügige Wohngebiete schaffen. Dafür brauche es Sondergenehmigungen des Ostalbkreises und des Regionalverbandes, da es in Oberkochen viele Schutzgebiete gebe. „Wir verbinden Wirtschaft, Arbeit, Wohnen und Kultur und unsere wunderschöne Umgebung in unserer Stadt. Dafür lohnt es sich zu kämpfen und zu arbeiten“, sagte Balle.
Im Rahmen des Neujahrstreffens wurden sechs langjährige CDU-Mitglieder geehrt. 50 Jahre: Manfred Kaufmann, Hilde Wingert, Hubert Winter. 30 Jahre: Gert Littmann, Gabriele Trittler. 25 Jahre: Martha Gold.