Ipf- und Jagst-Zeitung

Besinnlich­e Stunden mit Violine und Cemballo

Der Bach-Zyklus in der Stadtkirch­e wurde eröffnet – 150 Zuhörer waren vor Ort

- Von Gerhard Krehlik

G- Nachdem die Stadtkirch­e beim Weihnachts­oratorium und beim Silvester Konzert 2019 aus allen Nähten geplatzt ist (wir haben berichtet) ging es am Sonntagabe­nd beim Eröffnungs­konzert des BachZyklus 2020 doch wesentlich ruhiger zu. Etwa 150 Zuhörer – das Stammpubli­kum sozusagen – haben das Eröffnungs­konzert des Bach-Zyklus 2020 besucht. Im Mittelpunk­t des Programms standen zwei Sonaten für Cembalo und Violine aus den sechs Sonaten BWV 1014 – 1019 sowie die Fuge in g BWV 1026 und die Cembalo Partita BWV 826.

Dekan Ralf Drescher gab in seiner Begrüßung einen kurzen Ausblick auf die kirchenmus­ikalischen

Aktivitäte­n im Jahr 2020. Ein Schwerpunk­t wird dabei das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren und die seither andauernde­n Bemühungen um den Weltfriede­n sein. Der Text von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten wunderbar geborgen“und das Thema Frieden wird die evangelisc­he Kirchenmus­ik in Aalen durch das Jahr begleiten. Ralf Drescher dankte außerdem der Violinisti­n Sabine Kraut, Dozentin an der Stuttgarte­r Musikhochs­chule, die kurzfristi­g für die erkrankte Lisa Kuhnert eingesprun­gen ist.

Die Zuhörer kamen in den Genuss einer ruhigen und besinnlich­en kirchenmus­ikalischen Stunde mit Kammermusi­k von Johann Sebastian Bach. Das Besondere an den vermutlich zwischen 1720 und 1725 komponiert­en Sonaten für Violine und Cembalo ist, dass das Cembalo nicht nur den basso continuo, sondern – mit der rechten Hand – auch eine zweite Stimme zur Violine spielt.

Musiker präsentier­en sich als versiert und technisch virtuos

In den beiden Sonaten BWV 1017 und BWV 1018 harmoniert­en Peter Kranefoed, Kirchenmus­iker aus Winnenden, auf dem filigranen, lebhaften gespielten Cembalo sehr schön mit den eher weit ausgreifen­den und ruhigen Phrasen in der Violinstim­me. Die Intonation war dabei ab und an eine Herausford­erung. Das Cembalo musste öfters nachgestim­mt werden und die heiklen zweistimmi­gen Takte in der Violinstim­me im 3. Satz der 1018 klangen teilweise etwas unsicher.

Zwischen den Sonaten und der Fuge in g BWV 1026 spielte Peter Kranefoed die Partita II in c-Moll, BWV 826, die Bach 1731 zusammen mit fünf weiteren Kompositio­nen als „Clavir-Übung“veröffentl­icht hatte. Sowohl in der dreisätzig­en Sinfonia, als auch in den später folgenden Tanzsätzen präsentier­te sich Kranefoed als versierter und technisch virtuoser Interpret auf dem Cembalo.

Im Anschluss an das Konzert trafen sich die Mitglieder des Kirchengem­eindeverei­ns „Netzwerk Kirchenmus­ik Aalen“zum Jahresempf­ang im evangelisc­hen Gemeindeha­us.

 ?? FOTO: PETER SCHLIPF ?? Violinisti­n Sabine Kraut und Peter Kranefoed am Cembalo haben im Rahmen des Bach-Zyklus rund 150 Zuhörern in der Stadtkirch­e ruhige und besinnlich­e Stunden beschert.
FOTO: PETER SCHLIPF Violinisti­n Sabine Kraut und Peter Kranefoed am Cembalo haben im Rahmen des Bach-Zyklus rund 150 Zuhörern in der Stadtkirch­e ruhige und besinnlich­e Stunden beschert.

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