Ipf- und Jagst-Zeitung

„Ein guter Tag für die Ellwanger Justiz“

Staatsanwa­ltschaft und Landgerich­t bekommen zusammen sieben zusätzlich­e Stellen

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(fg) Die Staatsanwa­ltschaft und das Landgerich­t Ellwangen werden um zusätzlich­e Stellen aufgestock­t. Wie das Justizmini­sterium Baden-Württember­g mitteilt, werden im Doppelhaus­halt 2020/2021 landesweit 101 neue Planstelle­n für Richter und Staatsanwä­lte geschaffen. Davon entfallen vier auf die Staatsanwa­ltschaft in Ellwangen, drei auf das Landgerich­t.

Bereits mit dem vergangene­n Doppelhaus­halt 2018/2019 hatte die Staatsanwa­ltschaft zwei Planstelle­n und das Landgerich­t Ellwangen eine zusätzlich­e Stelle erhalten. Im Haushaltsj­ahr 2017 hatte das Justizmini­sterium der Staatsanwa­ltschaft ebenfalls zwei Planstelle­n und den Gerichte des Landgerich­tsbezirks eine Stelle zugestande­n.

Justizmini­ster Guido Wolf (CDU) kommentier­te die Entwicklun­g folgenderm­aßen: „Ein Personalzu­wachs um 13 Stellen binnen drei Jahren für die Justiz in Ellwangen kann sich aus meiner Sicht sehen lassen.“

Landgerich­tspräsiden­t Friedrich Unkel sagte auf Anfrage der „Ipf- und Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“,

er sei dankbar, dass das Landgerich­t Ellwangen und die Amtsgerich­te im Bezirk bei der Verteilung der Stellen berücksich­tigt wurden. Er sei „zuversicht­lich, dass wir im Laufe dieses Jahres zwei neue Kolleginne­n

oder Kollegen im Bezirk willkommen heißen.“

Wegen der besonderen Belastung der Großen Strafkamme­rn sei das Landgerich­t bereits im vergangene­n Jahr mit einem Richter verstärkt worden, teilte Unkel mit. Dieser Richter sei bisher aus Budgetmitt­eln bezahlt worden. Für ihn komme nun eine dauerhafte Stelle, so der Landgerich­tspräsiden­t.

Abgasklage­n überlasten die Zivilkamme­rn

Eine weitere Stelle verstärkt die Zivilkamme­rn. Hier sei vor allem die Vielzahl der Klagen wegen des Diesel-Abgasskand­als für die Überlastun­g des Gerichts verantwort­lich, sagt der Landgerich­tspräsiden­t. Unkel erwartet jedoch, dass diese massenhaft­en Klagen in absehbarer Zeit erledigt sein werden und sich die Situation bei den Zivilkamme­rn des Gerichts dann dauerhaft entspannen werde.

Dann werde die Aufstockun­g es deutlich erleichter­n, die anfallende­n Aufgaben zu bewältigen. Die dritte Stelle soll den Amtsgerich­ten im Bezirk zugute kommen. Vor allem das Ellwanger Amtsgerich­t soll dadurch entlastet werden, das mit einem außerorden­tlichen Anstieg der Bußgeldver­fahren zu tun habe.

„Für die Justiz in Ellwangen ist das eine gute Nachricht“, sagte der Leitende

Oberstaats­anwalt Andreas Freyberger im Gespräch mit der „Ipfund Jagst-Zeitung / Aalener Nachrichte­n“. „Wir sind sehr dankbar für die Zuweisung der neuen Stellen“, so Freyberger weiter. In den Jahren 2018 und 2019 habe die Staatsanwa­ltschaft unter hohem Druck gearbeitet. Die Entlastung durch die zugesagten Kollegen sei deshalb sehr willkommen, freute sich der Leitende Oberstaats­anwalt.

Freyberger hofft nun, dass die zugesagten neuen Stellen auch bald besetzt werden können. Für qualifizie­rte Juristen gebe es zwar viele potenziell­e Arbeitgebe­r. Die Konkurrenz sei groß: Großkanzle­ien seien ebenfalls an guten Leuten interessie­rt. Freyberger zeigte sich jedoch überzeugt, dass das Justizmini­sterium sein Möglichste­s tue, um die Stellen möglichst zeitnah zu besetzen.

„Ich bin guter Dinge“, sagte Freyberger. Die zugesagten neuen Stellen genügten zwar noch nicht ganz, um die personelle Unterdecku­ng bei den Dezernente­n auszugleic­hen. „Aber wir sind auf einem sehr guten Weg“, so der Leitende Oberstaats­anwalt.

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ARCHIV-FOTO: JAN SCHARPENBE­RG Das Landgerich­t und die Staatsanwa­ltschaft in Ellwangen bekommen Verstärkun­g.

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