Warum es in Aalen derzeit nach faulen Eiern riecht
Schuld hat kein toter Marder und keine Firma – Wetterverhältnisse lassen Gullydeckel stinken
G- „Warum muffelt es derzeit in Aalen wie in einer Kloake?“Das haben sich in den vergangenen Tagen so einige Bürger gefragt. Auch in der Facebook-Gruppe „Du weißt, dass du aus Aalen bist“ist eifrig darüber diskutiert und spekuliert worden. „Die Aalener Nachrichten / Ipfund Jagst-Zeitung“haben deshalb bei der Stadt Aalen nachgefragt.
Es riecht nicht gut und mitunter stinkt es regelrecht zum Himmel. Nach faulen Eiern oder Exkrementen. Vielen Aalenern fällt der seit Tagen immer wieder peu à peu auftretende Gestank auf. Einige, die mit dem Auto unterwegs waren, glaubten bereits, ein totes Tier im Motorraum zu haben. Andere machten die Heizung oder den Filter der Lüftung in ihrem Wagen dafür verantwortlich. Wiederum andere schoben den Geruch auf die Kläranlage der Firma Palm in Neukochen oder auf Aalener Firmen im Industriegebiet. Doch dem ist nicht so.
„Vielmehr sind die Wetterverhältnisse für den Geruch verantwortlich, der aus den Gullydeckeln des Kanalsystems entweicht“, sagt Karin Haisch, Pressesprecherin der Stadt Aalen, die beim Eigenbetrieb Abwasser nachgehakt hat. Dass es unangenehm riecht, könne im Winter
vorkommen. Da die Außenluft kälter ist als der Dampf in der Kanalisation, werde der Mief, der allerdings unschädlich sei, nach oben gezogen.
Auch die im Winter ab und an auftretende Inversionswetterlage spiele eine Rolle. „Bei dieser kommt es zu einer Umkehrung der Luftschichtung, sodass die kältere Bodenluftschicht durch eine darüber liegende wärmere Luftschicht gedeckelt wird und der Kanaldampf nicht nach oben entweichen kann“, sagt Haisch. Hinzu könne Windstille kommen, die dazu führe, dass auch horizontal kaum ein Luftaustausch stattfinde.