Streit um Sonntagsöffnung
Gewerkschaften und Kirchen gegen Handelsverband
BERLIN/AUGSBURG (KNA) - Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert eine Grundgesetzänderung, um verkaufsoffene Sonntage künftig leichter zu ermöglichen. „Die darin verankerten Vorschriften stammen letztlich noch aus der Zeit der Weimarer Republik“, sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser der „Welt“. „Die Zeiten haben sich aber geändert – und die Menschen auch“, sagte er. Die Politik müsse daher den „Anlassbezug“aus dem Gesetz herausnehmen. Alles andere treibe den Niedergang der Innenstädte weiter voran. Rund 40 000 Einzelhandelsgeschäfte seien zwischen 2010 und 2019 bereits verschwunden.
Gewerkschaften und Kirchen reagierten ablehnend, der Verband „Christen in der Wirtschaft“(CiW) ebenfalls. „Ein verbindlicher Ruhetag pro Woche tut allen Menschen gut“, erklärte Generalsekretär Michael vom Ende.
FRANKFURT (dpa) - Passagiere der Lufthansa können aufatmen: Bei der Fluggesellschaft sind weitere Streiks des Kabinenpersonals vorerst nicht mehr möglich. Das Unternehmen hat mit der Kabinengewerkschaft Ufo ein umfassendes Schlichtungsabkommen vereinbart samt einer Friedenspflicht bis zum Ende des Verfahrens, wie beide Seiten am Freitag gemeinsam mitteilten. Sie soll von einer Mediation und einem außergerichtlichen Güteverfahren begleitet werden, um auch außertarifliche Streitigkeiten beilegen zu können. Der Vereinbarung waren drei Streikwellen mit 2000 Flugausfällen vorausgegangen.