Ipf- und Jagst-Zeitung

Kaffeebech­er aus Bambus – Geschirr kann Gesundheit­srisiken bergen

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BERLIN (dpa) - Es enthält Bambus oder Maismehl und kommt als umweltfreu­ndliche Alternativ­e etwa zu Einwegbech­ern und -tellern daher: Die Nutzung von bestimmtem Geschirr kann gesundheit­liche Risiken bergen. Darauf haben zwei Einrichtun­gen des Bundes unlängst hingewiese­n. Beim Einfüllen von heißem Kaffee oder Tee könnten aus solchen Bechern zum Beispiel „bedenklich­e Mengen“schädliche­r Chemikalie­n in das Getränk übergehen, wie das Bundesamt für Verbrauche­rschutz und Lebensmitt­elsicherhe­it (BVL) mitteilte.

Das Amt führte Ergebnisse zu 56 Produkten an, die 2018 in den Bundesländ­ern untersucht wurden: Bei einem Viertel wurde der Grenzwert für Melamin und in rund jedem zehnten Fall der für Formaldehy­d überschrit­ten. Besonders bedenklich sei, dass die Übergänge von Melamin in die jeweiligen Lebensmitt­el bei mehrfacher Nutzung der Produkte sogar noch anstiegen.

Das Bundesinst­itut für Risikobewe­rtung (BfR) erklärte, dass Geschirr, das als sogenannte Bambusware beworben wird, „in der Regel“aus Melamin-Formaldehy­d-Harz (MFH) bestehe – nicht biologisch abbaubarem Kunststoff. Bambusfase­rn

würden nur als Füllstoff verwendet. Auch Kindertass­en und -schalen sowie Campingges­chirr seien häufig aus MFH.

Das BfR empfiehlt, keine heißen Speisen oder Getränke aus Bambusware oder MFH-Geschirr zu sich zu nehmen und es auch nicht zum Erhitzen in der Mikrowelle zu benutzen. In Verbindung mit kalten oder lauwarmen Lebensmitt­eln sei die Verwendung unbedenkli­ch. Das BfR untersucht­e in den vergangene­n Jahren mehrere Hundert Becher, Tassen und Schalen.

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FOTO: MARIJAN MURAT/DPA Bambusgesc­hirr wird als ökologisch und umweltfreu­ndlich beworben.

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