Stödtlen kommt 2020 ohne Kredite aus
Der Gemeinderat Stödtlen hat den Haushaltsplanentwurf beraten
STÖDTLEN - Der Gemeinderat Stödtlen hat in seiner Sitzung am Donnerstag den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2020 beraten. Kämmerer Marco Guse legte dem Gremium das umfangreiche, 300 Seiten umfassende Zahlenwerk vor, das erstmals nach den Spielregeln der doppelten Buchführung erstellt worden ist.
Kämmerer Marco Guse stellte den Räten die Eckdaten des Plans vor: Demnach rechnet Stödtlen in diesem Jahr wieder mit stabilen Steuereinnahmen – sowohl beim Einkommensteueranteil (1,079 Millionen Euro) als auch bei den Gewerbesteuereinnahmen (515 000 Euro). Bei den Schlüsselzuweisungen rechnet Stödtlen mit 900 400 Euro an Einnahmen.
Das Geld wird wieder für große Investitionen benötigt. Wie zum Beispiel die Erschließung des Wohngebiets Hoffeld, die 2020 mit rund 710 000 Euro zu Buche schlagen wird. 630 500 Euro werden für die Beteiligung der Gemeinde Stödtlen am Neubau der Kläranlage Mönchsroth fällig. Die Erweiterung der Kläranlage Gaxhardt samt der Errichtung eines Pumpwerks und einer Druckleitung wird 367 700 Euro kosten. Für die Resterschließung des Gewerbegebiets Lachfeld III sind im Plan 402 600 Euro veranschlagt. Bei all diesen Maßnahmen rechnet die Gemeinde Stödtlen mit entsprechenden Zuschüssen.
Teuer wird auch die Verkehrsbremse, die am Ortseingang von Birkenzell herkommend, installiert werden soll. Dafür sind 192 000 Euro im Haushalt 2020 vorgesehen. In den Breitbandausbau Ost werden 142 000 Euro fließen.
Hinzu gesellt sich noch eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen. So soll im Bereich des Rathauses ein Informationssystem eingeführt werden. Das wird rund 20 000 Euro kosten. Im Rathaus selbst wird man auch tätig werden. Hier soll die EDV-Anlage für 30 000 Euro ausgetauscht werden. Auch an die Feuerwehr wurde gedacht. Sie wird in diesem Jahr mit neuen Digitalfunkempfängern ausgerüstet (Kosten: 13 500 Euro). Anzuschaffende Geschwindigkeitsmesstafeln schlagen derweil mit 10 000 Euro zu Buche.
Für die Digitalisierung der Stödtlener Grundschule werden 42 000 Euro in die Hand genommen. Und für das Sportgelände gibt es noch ein neues Spielgerät für 10 000 Euro.
In der mittelfristigen Finanzplanung der Gemeinde stehen außerdem die Ersatzbeschaffung eines neuen Löschfahrzeugs für die Feuerwehr sowie Ausbaumaßnahmen im Bereich der Landesstraße 2385, die Abwasserkonzeption Stödtlen sowie der Breitbandausbau. Alles zusammen kostet die Gemeinde nach Abzug von Zuschüssen rund 1,3 Millionen Euro.
50 000 Euro sollen irgendwo noch eingespart werden
Trotz der vielen geplanten Investitionen kommt Stödtlen in diesem Jahr ohne eine weitere Kreditaufnahme aus. Damit bleibt es bei einem Schuldenstand von rund 1,5 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 800 Euro entspricht. Kämmerer Guse und Bürgermeister Ralf Leinberger sprachen von einem soliden Haushalt. Sie mahnten aber, dass die nächsten Jahre in Stödtlen „mit Sicherheit“nicht so ausgeglichen ausfallen werden. Eines jedoch war beiden wichtig: Dass bereits begonnene Investitionsvorhaben zu Ende gebracht werden müssen.
Der stellvertretende Bürgermeister Michael Benninger dankte Kämmerer Marco Guse für die ungeheure Arbeit bei der Erstellung des transparenten Haushaltsplans im doppischen Verfahren. Gleichzeitig forderten er und die Gemeinderäte, dass man den vorliegenden Haushaltsplan noch einmal durchforsten solle. Der Verwaltung wurde mit auf den Weg gegeben, alle Posten noch einmal zu durchleuchten und 50 000 Euro auf der Ausgabenseite einzusparen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.