Zu viele Lkw: Regelsweiler wehrt sich
Anwohner fordern Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt – Unterschriftenliste wurde übergeben
STÖDTLEN-REGELSWEILER - Er ist vielerorts Thema und gewichtiges Problem: der zunehmende Schwerlastverkehr. Die Diskussion hat auch Regelsweiler erreicht. Auch hier regt sich Widerstand gegen die Brummis im Ort. Am Donnerstag kam das Thema im Gemeinderat aufs Tapet.
Ein Anwohner aus Regelsweiler nutzte in der Sitzung die Bürgerfragestunde, um den Gemeinderat und die Verwaltung auf das drängende Problem aufmerksam zu machen. Der Schwerlastverkehr habe zuletzt stark zugenommen, mittlerweile wälzten sich bei Tag und bei Nacht Lkw durch den kleinen Stödtlener Teilort. Die Lärmbelastung sei deshalb enorm. Davon abgesehen, dürfe man auch die Sicherheit von Fußgängern, darunter Kinder und Senioren, nicht aus dem Blick verlieren. In diesem Zusammenhang wurde nochmals an den schweren Unfall vor rund vier Monaten in Regelsweiler erinnert, bei dem ein Lastwagen in ein Haus gekracht war. Das Haus war danach einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar (wir berichteten).
Wie der Anwohner informierte, hätten sich die Bürger aus Regelsweiler deshalb mit einer Unterschriftenliste an das Landratsamt Ostalbkreis gewandt. 150 sollen unterschrieben haben. Sie fordern über diese Liste die Einrichtung einer 30-er-Zone in ihrer Ortsdurchfahrt – zumindest für über 7,5-Tonner.
Ein weiterer Dorn im Auge ist den Anwohnern, dass in der Ortsdurchfahrt direkt an der Straße geparkt wird. Das erhöhe die Lärmbelastung speziell nachts noch um ein deutliches. Denn kommt ein Fahrzeug entgegen, müssten Lastwagen bremsen und wieder anfahren. Und das sei laut.
Schwerlastverkehr soll jetzt gezählt werden
Bürgermeister Ralf Leinberger zeigte am Donnerstag großes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Regelsweilermer, Ihm seien im Bezug auf das Parken am Straßenrand aber die Hände gebunden. Die Straßenverkehrsordnung verbiete das nicht. Die Ausweisung einer 30-er-Zone sei dagegen eventuell möglich. Hier müssten aber zuvor eine Verkehrszählung und eine Verkehrsschau erfolgen.
Auch der Verkehrsdezernent des Landratsamts, Thomas Wagenblast, nahm das Anliegen der Regelsweilermer ernst, die Vertreter des Landratsamtes übrigens auch noch schriftlich eingeladen haben, sich vor Ort ein Bild von der prekären Lage zu machen.
Wagenblast unterstrich, dass die Kreisverwaltung die Sache „sehr ernst“nehme. Eventuell könnte man in Regelsweiler eine Verkehrsbremse oder eine stationäre Geschwindigkeitsmessanlage installieren. Wie Wagenblast informierte, hätte das Landratsamt bereits im Dezember eine Messstelle eingerichtet, bei der allerdings nur 4,3 Prozent der Autofahrer beanstandet wurden. Dessen ungeachtet wurde außerdem zugesagt, im Frühjahr auch noch eine Verkehrszählung zur Bewertung des Schwerlastverkehrs vorzunehmen. „Bis dahin müssen wir an die Vernunft der Auto- und Lkw-Fahrer appellieren“, sagte Leinberger. Dieser Appell soll nun auch im Mitteilungsblatt der Gemeinde Stödtlen abgedruckt werden.