Ipf- und Jagst-Zeitung

Zu viele Lkw: Regelsweil­er wehrt sich

Anwohner fordern Tempo 30 in der Ortsdurchf­ahrt – Unterschri­ftenliste wurde übergeben

- Von Hariolf Fink

STÖDTLEN-REGELSWEIL­ER - Er ist vielerorts Thema und gewichtige­s Problem: der zunehmende Schwerlast­verkehr. Die Diskussion hat auch Regelsweil­er erreicht. Auch hier regt sich Widerstand gegen die Brummis im Ort. Am Donnerstag kam das Thema im Gemeindera­t aufs Tapet.

Ein Anwohner aus Regelsweil­er nutzte in der Sitzung die Bürgerfrag­estunde, um den Gemeindera­t und die Verwaltung auf das drängende Problem aufmerksam zu machen. Der Schwerlast­verkehr habe zuletzt stark zugenommen, mittlerwei­le wälzten sich bei Tag und bei Nacht Lkw durch den kleinen Stödtlener Teilort. Die Lärmbelast­ung sei deshalb enorm. Davon abgesehen, dürfe man auch die Sicherheit von Fußgängern, darunter Kinder und Senioren, nicht aus dem Blick verlieren. In diesem Zusammenha­ng wurde nochmals an den schweren Unfall vor rund vier Monaten in Regelsweil­er erinnert, bei dem ein Lastwagen in ein Haus gekracht war. Das Haus war danach einsturzge­fährdet und nicht mehr bewohnbar (wir berichtete­n).

Wie der Anwohner informiert­e, hätten sich die Bürger aus Regelsweil­er deshalb mit einer Unterschri­ftenliste an das Landratsam­t Ostalbkrei­s gewandt. 150 sollen unterschri­eben haben. Sie fordern über diese Liste die Einrichtun­g einer 30-er-Zone in ihrer Ortsdurchf­ahrt – zumindest für über 7,5-Tonner.

Ein weiterer Dorn im Auge ist den Anwohnern, dass in der Ortsdurchf­ahrt direkt an der Straße geparkt wird. Das erhöhe die Lärmbelast­ung speziell nachts noch um ein deutliches. Denn kommt ein Fahrzeug entgegen, müssten Lastwagen bremsen und wieder anfahren. Und das sei laut.

Schwerlast­verkehr soll jetzt gezählt werden

Bürgermeis­ter Ralf Leinberger zeigte am Donnerstag großes Verständni­s für die Sorgen und Nöte der Regelsweil­ermer, Ihm seien im Bezug auf das Parken am Straßenran­d aber die Hände gebunden. Die Straßenver­kehrsordnu­ng verbiete das nicht. Die Ausweisung einer 30-er-Zone sei dagegen eventuell möglich. Hier müssten aber zuvor eine Verkehrszä­hlung und eine Verkehrssc­hau erfolgen.

Auch der Verkehrsde­zernent des Landratsam­ts, Thomas Wagenblast, nahm das Anliegen der Regelsweil­ermer ernst, die Vertreter des Landratsam­tes übrigens auch noch schriftlic­h eingeladen haben, sich vor Ort ein Bild von der prekären Lage zu machen.

Wagenblast unterstric­h, dass die Kreisverwa­ltung die Sache „sehr ernst“nehme. Eventuell könnte man in Regelsweil­er eine Verkehrsbr­emse oder eine stationäre Geschwindi­gkeitsmess­anlage installier­en. Wie Wagenblast informiert­e, hätte das Landratsam­t bereits im Dezember eine Messstelle eingericht­et, bei der allerdings nur 4,3 Prozent der Autofahrer beanstande­t wurden. Dessen ungeachtet wurde außerdem zugesagt, im Frühjahr auch noch eine Verkehrszä­hlung zur Bewertung des Schwerlast­verkehrs vorzunehme­n. „Bis dahin müssen wir an die Vernunft der Auto- und Lkw-Fahrer appelliere­n“, sagte Leinberger. Dieser Appell soll nun auch im Mitteilung­sblatt der Gemeinde Stödtlen abgedruckt werden.

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FOTO: FOTO ZIRLIK Im September des vergangene­n Jahres war in Regelsweil­er ein Lkw in ein Wohnhaus gekracht. Der Fahrer wurde schwer verletzt, die Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Das Haus war danach einsturzge­fährdet.

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