Schick und schlank
Vorbei sind die Zeiten der riesigen Sofa-Landschaften – Der Minimalismus spiegelt damit ein Zeitgefühl wider
(dpa) - Wenn weniger mehr ist – ist das bei der Einrichtung meist etwas Gutes. Denn das Minimalistische sieht stilvoll und schick aus. Jetzt ist auch noch das Sofa dran.
Was ist eigentlich Minimalismus? In den vergangenen Jahren sind viele Möbel geradezu abgemagert. Kaum noch was ist übrig von so manchem Tisch und Stuhl außer das Nötigste, das sie noch ausmacht: Ein paar Beine, ein paar Platten.
Doch keine Sorge: Das Sofa wird – in den meisten Fällen – nicht so abgemagert, dass es nicht mehr bequem ist. Die große Zahl bleiben Sofas, die gemütlich sind, auf denen sich auch noch gut liegen, lümmeln und schlafen lässt – den Sitz- und Liegetest auf der IMM haben sie bestanden. Aber: Ihnen fehlt nun die massige Liegefläche, die zum Sitzen unangenehme Breite und das voluminöse Flauschige.
Ein Beispiel dafür ist etwa Muud, das neue Sofa vom Designteam EOOS für Walter Knoll. Es wurde konzipiert für urbane Grundrisse. Sie hatten den Ehrgeiz, mit möglichst wenig Material eine weiche, luftige Anmutung zu schaffen, erläutert Designer Martin Bergmann. Sie haben dafür alle Elemente des Sofas überdacht und teils überarbeitet.
Als „eine große Plattform“bezeichnet das Label Diesel Living with Moroso seine Grundlage für das neue Modell namens Aerozeppelin von Designer Alessandro Paderni. Diese Plattform wird ergänzt um ein paar weiche Kissen, die Rücken- und Armlehne bilden können – das war’s schon.
Das System ist aber trotz seiner Einfachheit noch vielfältig nutzbar: Je nachdem, ob die Kissen horizontal oder vertikal aufliegen, verändert sich die Sitztiefe.
Optische Tricks
Auch Brühls neues schlankes Modell Fold out hat mehr, als es auf den ersten Blick zeigt: Es lässt sich wie der Name schon andeutet auseinanderfalten: Die Armlehne ist drehbar, die Rückenlehne absenkbar und auffaltbar. So ergeben sich Fußstützen und eine Neigeposition, wodurch das Sofa zum Daybed wird. Direkt für die Position zwischen Sitzen und Liegen ist das dezente Sofa Absent von Prostoria
konzipiert. Es braucht nicht mal weitere Kissen.
Schmaler, leichter wirken viele Sofas dank optischer Tricks. Sie schweben dank hoher Füße ein wenig über dem Fußboden. Die neue Serie Paradise Bird von Wittmann hat eine Rücken-Konstruktion aus dünnen Metallstäben. Sie bildet einen filigranen Korb, in dem die gemütlichen Sitz- und Rückenpolster zum Verweilen einladen.
Der optische Trick ist jener, den auch die Verwender des traditionellen und inzwischen auch wieder sehr trendigen Wiener Geflechts nutzen: Eine eigentlich große und damit auf das Auge massig wirkende Fläche wird durch das Geflecht oder eben die Stäbe aufgebrochen, was sie schlanker wirken lässt.