Ipf- und Jagst-Zeitung

Schick und schlank

Vorbei sind die Zeiten der riesigen Sofa-Landschaft­en – Der Minimalism­us spiegelt damit ein Zeitgefühl wider

- Von Simone A. Mayer

(dpa) - Wenn weniger mehr ist – ist das bei der Einrichtun­g meist etwas Gutes. Denn das Minimalist­ische sieht stilvoll und schick aus. Jetzt ist auch noch das Sofa dran.

Was ist eigentlich Minimalism­us? In den vergangene­n Jahren sind viele Möbel geradezu abgemagert. Kaum noch was ist übrig von so manchem Tisch und Stuhl außer das Nötigste, das sie noch ausmacht: Ein paar Beine, ein paar Platten.

Doch keine Sorge: Das Sofa wird – in den meisten Fällen – nicht so abgemagert, dass es nicht mehr bequem ist. Die große Zahl bleiben Sofas, die gemütlich sind, auf denen sich auch noch gut liegen, lümmeln und schlafen lässt – den Sitz- und Liegetest auf der IMM haben sie bestanden. Aber: Ihnen fehlt nun die massige Liegefläch­e, die zum Sitzen unangenehm­e Breite und das voluminöse Flauschige.

Ein Beispiel dafür ist etwa Muud, das neue Sofa vom Designteam EOOS für Walter Knoll. Es wurde konzipiert für urbane Grundrisse. Sie hatten den Ehrgeiz, mit möglichst wenig Material eine weiche, luftige Anmutung zu schaffen, erläutert Designer Martin Bergmann. Sie haben dafür alle Elemente des Sofas überdacht und teils überarbeit­et.

Als „eine große Plattform“bezeichnet das Label Diesel Living with Moroso seine Grundlage für das neue Modell namens Aerozeppel­in von Designer Alessandro Paderni. Diese Plattform wird ergänzt um ein paar weiche Kissen, die Rücken- und Armlehne bilden können – das war’s schon.

Das System ist aber trotz seiner Einfachhei­t noch vielfältig nutzbar: Je nachdem, ob die Kissen horizontal oder vertikal aufliegen, verändert sich die Sitztiefe.

Optische Tricks

Auch Brühls neues schlankes Modell Fold out hat mehr, als es auf den ersten Blick zeigt: Es lässt sich wie der Name schon andeutet auseinande­rfalten: Die Armlehne ist drehbar, die Rückenlehn­e absenkbar und auffaltbar. So ergeben sich Fußstützen und eine Neigeposit­ion, wodurch das Sofa zum Daybed wird. Direkt für die Position zwischen Sitzen und Liegen ist das dezente Sofa Absent von Prostoria

konzipiert. Es braucht nicht mal weitere Kissen.

Schmaler, leichter wirken viele Sofas dank optischer Tricks. Sie schweben dank hoher Füße ein wenig über dem Fußboden. Die neue Serie Paradise Bird von Wittmann hat eine Rücken-Konstrukti­on aus dünnen Metallstäb­en. Sie bildet einen filigranen Korb, in dem die gemütliche­n Sitz- und Rückenpols­ter zum Verweilen einladen.

Der optische Trick ist jener, den auch die Verwender des traditione­llen und inzwischen auch wieder sehr trendigen Wiener Geflechts nutzen: Eine eigentlich große und damit auf das Auge massig wirkende Fläche wird durch das Geflecht oder eben die Stäbe aufgebroch­en, was sie schlanker wirken lässt.

 ?? FOTOS (2): FRANZISKA GABBERT/DPA ?? Das Sofa Fold out des Hersteller­s Brühl lässt sich trotz seines minimalist­ischen Designs in ein großes Bett verwandeln.
FOTOS (2): FRANZISKA GABBERT/DPA Das Sofa Fold out des Hersteller­s Brühl lässt sich trotz seines minimalist­ischen Designs in ein großes Bett verwandeln.
 ??  ?? Das Sofa Aerozeppel­in von Diesel Living with Moroso besteht aus einer Plattform, ergänzt um ein paar weiche Kissen, die Rücken- und Armlehne bilden.
Das Sofa Aerozeppel­in von Diesel Living with Moroso besteht aus einer Plattform, ergänzt um ein paar weiche Kissen, die Rücken- und Armlehne bilden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany