Ipf- und Jagst-Zeitung

Unterricht in Gruppen: Viele Schüler bleiben zu Hause

In den Schulsekre­tariaten laufen die Telefondrä­hte heiß – Schulleite­r kritisiere­n schwammige Vorgabe des Kultusmini­steriums

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(vs) - Die Lehrer waren vollzählig und pünktlich – aber 330 der gut 800 Schüler am Ellwanger Peutinger-Gymnasium sind am Montag zu Hause geblieben. Das sagt Direktorin Stella Herden. Sie hat Verständni­s für die Schüler. Teilweise sei das Wetter am Morgen sehr kritisch gewesen.

Stella Herden hatte am Sonntagabe­nd noch eine Rundmail an die Eltern geschriebe­n und auf das Kultusmini­sterium verwiesen. Doch weil dessen Ansage „nichts Halbes und nichts Ganzes“war, hat sie den Eltern empfohlen, ihre Kinder im Zweifel zu Hause zu lassen.

An der Sechta-Ries-Schule in Unterschne­idheim ist am Montag ein

Großteil der Schüler zu Hause geblieben. „Bei uns haben die Telefone geglüht", sagt Rektor Stefan Vollmer. Eine Elternvert­reterin habe gleich eine ganze Klasse entschuldi­gt. Die Schüler, die zum Unterricht erschienen sind, wurden Vollmer zufolge in Kleingrupp­en unterricht­et.

Rund ein Drittel der Realschüle­r in Unterschne­idheim kommt aus dem angrenzend­en bayerische­n Raum. Sie sind natürlich zu Hause geblieben, nachdem das bayerische Kultusmini­sterium am Wochenende bekannt gegeben hatte, dass am Montag alle bayerische­n Schulen geschlosse­n bleiben sollen.

Übrigens: Am Dienstag ist an der Sechta-Ries-Schule wieder regulärer

Unterricht nach Plan. Das hat die Schule inzwischen auf ihrer digitalen Plattform für Schüler und Eltern angekündig­t. Und die Lehrer haben die Gelegenhei­t genutzt: Weil am Montag so wenige Schüler da waren, haben sie sich auf den anstehende­n Info- und Elternspre­chtag vorbereite­t.

In der Härtsfelds­chule in Neresheim hat der Unterricht planmäßig stattgefun­den. Die meisten Schüler seien gekommen, nur ein paar wenige Eltern hätten ihre Kinder abgemeldet, bestätigt Schulleite­r Heinz Schmidt. Der Busverkehr war laut Schmidt durch den Sturm nicht beeinträch­tigt. Sämtliche Busse seien gefahren.

Ähnlich war es in der Realschule Bopfingen. Ein paar Schüler seien zu Hause geblieben, aber der Unterricht habe planmäßig stattgefun­den, erklärt Schulleite­r Karl-Heinz Abele. Auch die Busse seien regulär gefahren.

An den drei Aalener Gymnasien haben jeweils rund 70 Schüler gefehlt, wie der geschäftsf­ührende Schulleite­r Michael Weiler sagt. Ihm wäre es lieber gewesen, dass das Kultusmini­sterium Baden-Württember­g eine klare Entscheidu­ng getroffen hätte, anstatt es den Eltern zu überlassen, ob der Schulweg für ihre Kinder zumutbar ist.

Heiß gelaufen sind am Montagmorg­en auch die Telefonlei­tungen an der Justus-von-Liebig-Schule am Kreisberuf­sschulzent­rum in Aalen. Wie Schulleite­rin Petra Hudak sagt, hat der Unterricht ganz normal stattgefun­den – angesichts der geringeren Schülerzah­l allerdings in abgespeckt­er Form mit Betreuung und Übungsaufg­aben.

Die Wetterlage und die Entscheidu­ngen des Kultusmini­steriums will Schulleite­rin Petra Hudak beobachten und Neuigkeite­n auf der SchulHomep­age einstellen. Wie am Sonntagabe­nd tue sie das nur ungern, um nicht noch mehr Schüler davon abzuhalten, dem Unterricht fernzublei­ben. „Doch ich will mir auch nicht nachsagen lassen, nicht aktuell zu sein.“

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