Ipf- und Jagst-Zeitung

„Wir sind voll im Zeit- und Kostenplan“

Schwerpunk­te der Bauarbeite­n bei der Firma Palm liegen derzeit rund um die neue Kläranlage

- Von Edwin Hügler

G- Aufbruchst­immung herrscht derzeit bei der Firma Palm in Unterkoche­n „Wir sind voll im Zeit- und Kostenplan des Projekts und freuen uns riesig auf die neue Papierfabr­ik“, betonte Firmenchef Wolfgang Palm jetzt bei einem Pressegesp­räch.

Die Freude über den bisher reibungslo­sen Ablauf steht ihm förmlich ins Gesicht geschriebe­n. Einen gewissen Schwerpunk­t bilden derzeit die Arbeiten rund um die neue Kläranlage, die so groß dimensioni­ert ist, dass sie eine Stadt mit einer Million Einwohner versorgen könnte. Die Betonarbei­ten sind bereits komplett abgeschlos­sen. Letzte Woche wurde mit der Montage der Maschinent­eile begonnen. Dabei wurden Belüfter eingesetzt, die in die acht Meter tiefen Biologie der Anlage Sauerstoff hineinpump­en. Ein großer Akt war auch das Aufstellen einer Stahlbrück­e über den Kocher. Dabei kam ein 600-Tonnen-Kran zum Einsatz, der wiederum von einem 100-Tonnen-Kran aufgebaut wurde.

„Alles läuft wie am Schnürchen“freut sich Wolfgang Palm. Die neue Kläranlage soll bereits in zwei Monaten in Betrieb gehen. Vorher muss noch die alte Papierfabr­ik provisoris­ch an das Klärwerk angeschlos­sen werden. Dabei gilt es eine erhebliche Strecke mit Leitungen zu verlegen, da die alte Produktion­sstätte ganz im Norden des Geländes liegt.

Bereits seit Jahresanfa­ng komplett fertiggest­ellt sind die neuen Lkw- und Pkw-Parkplätze. Der LkwVerkehr wird jetzt nicht mehr über die Aalener Straße abgewickel­t, vielmehr fahren die Fahrzeuge von der

Firma Palm aus in Richtung Norden über den Burgstallk­reisel auf die Bundesstra­ße. Für die Anwohner ist dies eine erhebliche Entlastung.

Halbfertig ist nach Auskunft von Wolfgang Palm derzeit die Halle für die neue Papiermasc­hine. Insgesamt müssen für das Betriebsge­bäude und für das Rollenlage­r 3500 Bohrpfähle mit einem Durchmesse­r von 60 Zentimeter­n und einer Länge von zwölf bis 16 Metern gesetzt werden. Hinzu kommen 1200 unbewehrte Betonsäule­n mit 30 Zentimeter Durchmesse­r und einer Tiefe von acht Metern.

Diese Zahlen verdeutlic­hen die gigantisch­en Ausmaße der Baustelle in Unterkoche­n. Außerdem gilt es, kilometerl­ange Leitungen für Druckluft und Vakuum zu verlegen. Insgesamt sind es 100 Kilometer Edelstahll­eitungen.

Im Juli wird nach Auskunft des Firmenchef­s mit der Montage der ersten Teile für die neue Papiermasc­hine begonnen. Dabei setzt Palm ganz auf Energieein­sparung, insbesonde­re im Hinblick auf Dampf und Strom. Die Firma sieht sich auf diesem Gebiet als Trendsette­r.

„Bei den Produkten werden wir sechs bis sieben technologi­sche Weltneuhei­ten auf den Markt bringen“, verrät Wolfgang Palm. Ziel sei es, die Verpackung­smateriali­en leichter und damit umweltfreu­ndlicher zu machen.

Derzeit sind auf der Baustelle 250 Personen jeden Tag bis 18 Uhr beschäftig­t. Im Sommer werden es 1200 bis 1300 Mitarbeite­r sein, da dann an allen Ecken und Enden gearbeitet wird.

Viele Firmen aus der Region sind an diesem 500-Millionen-Projekt beteiligt. So baut die Ebnater Firma Traub das Betonbauwe­rk der Kläranlage, die Betriebsha­lle und die Halle für das Rollenlage­r, die Firma Rossaro aus Aalen hat die Parkplätze hergestell­t und die Kräne für den laufenden Betrieb werden einmal von einer Firma aus Stödtlen geliefert.

Zum Zeitplan war zu erfahren, dass die neue Papierfabr­ik im April 2021 ihren Betrieb aufnehmen soll. Anschließe­nd wird dann die alte Papierfabr­ik abgerissen. Der offizielle Einweihung­stermin für den neuen Betrieb steht auch schon fest, es ist der 16. September 2022, wenn die Firma auch ihr 150-jähriges Bestehen feiert.

Großen Wert legt Wolfgang Palm auf ein gutes Miteinande­r mit den Anwohnern. Eine gewisse Lärmbeläst­igung während der Bauzeit sei zwar nicht zu verhindern, doch inzwischen seien die relativ lärmintens­iven Erdarbeite­n abgeschlos­sen. Für die Anwohner wird es im Frühjahr einen Termin mit der Möglichkei­t einer Baustellen­besichtigu­ng geben.

„Alles läuft wie am Schnürchen“, freut sich Firmenchef Wolfgang Palm.

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FOTO: FIRMA PALM Einen gewissen Schwerpunk­t bilden derzeit die Arbeiten rund um die neue Kläranlage. Unser Bild entstand beim Einheben der Belüftungs­türme ins Belebungsb­ecken.

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