„Wir sind voll im Zeit- und Kostenplan“
Schwerpunkte der Bauarbeiten bei der Firma Palm liegen derzeit rund um die neue Kläranlage
G- Aufbruchstimmung herrscht derzeit bei der Firma Palm in Unterkochen „Wir sind voll im Zeit- und Kostenplan des Projekts und freuen uns riesig auf die neue Papierfabrik“, betonte Firmenchef Wolfgang Palm jetzt bei einem Pressegespräch.
Die Freude über den bisher reibungslosen Ablauf steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Einen gewissen Schwerpunkt bilden derzeit die Arbeiten rund um die neue Kläranlage, die so groß dimensioniert ist, dass sie eine Stadt mit einer Million Einwohner versorgen könnte. Die Betonarbeiten sind bereits komplett abgeschlossen. Letzte Woche wurde mit der Montage der Maschinenteile begonnen. Dabei wurden Belüfter eingesetzt, die in die acht Meter tiefen Biologie der Anlage Sauerstoff hineinpumpen. Ein großer Akt war auch das Aufstellen einer Stahlbrücke über den Kocher. Dabei kam ein 600-Tonnen-Kran zum Einsatz, der wiederum von einem 100-Tonnen-Kran aufgebaut wurde.
„Alles läuft wie am Schnürchen“freut sich Wolfgang Palm. Die neue Kläranlage soll bereits in zwei Monaten in Betrieb gehen. Vorher muss noch die alte Papierfabrik provisorisch an das Klärwerk angeschlossen werden. Dabei gilt es eine erhebliche Strecke mit Leitungen zu verlegen, da die alte Produktionsstätte ganz im Norden des Geländes liegt.
Bereits seit Jahresanfang komplett fertiggestellt sind die neuen Lkw- und Pkw-Parkplätze. Der LkwVerkehr wird jetzt nicht mehr über die Aalener Straße abgewickelt, vielmehr fahren die Fahrzeuge von der
Firma Palm aus in Richtung Norden über den Burgstallkreisel auf die Bundesstraße. Für die Anwohner ist dies eine erhebliche Entlastung.
Halbfertig ist nach Auskunft von Wolfgang Palm derzeit die Halle für die neue Papiermaschine. Insgesamt müssen für das Betriebsgebäude und für das Rollenlager 3500 Bohrpfähle mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern und einer Länge von zwölf bis 16 Metern gesetzt werden. Hinzu kommen 1200 unbewehrte Betonsäulen mit 30 Zentimeter Durchmesser und einer Tiefe von acht Metern.
Diese Zahlen verdeutlichen die gigantischen Ausmaße der Baustelle in Unterkochen. Außerdem gilt es, kilometerlange Leitungen für Druckluft und Vakuum zu verlegen. Insgesamt sind es 100 Kilometer Edelstahlleitungen.
Im Juli wird nach Auskunft des Firmenchefs mit der Montage der ersten Teile für die neue Papiermaschine begonnen. Dabei setzt Palm ganz auf Energieeinsparung, insbesondere im Hinblick auf Dampf und Strom. Die Firma sieht sich auf diesem Gebiet als Trendsetter.
„Bei den Produkten werden wir sechs bis sieben technologische Weltneuheiten auf den Markt bringen“, verrät Wolfgang Palm. Ziel sei es, die Verpackungsmaterialien leichter und damit umweltfreundlicher zu machen.
Derzeit sind auf der Baustelle 250 Personen jeden Tag bis 18 Uhr beschäftigt. Im Sommer werden es 1200 bis 1300 Mitarbeiter sein, da dann an allen Ecken und Enden gearbeitet wird.
Viele Firmen aus der Region sind an diesem 500-Millionen-Projekt beteiligt. So baut die Ebnater Firma Traub das Betonbauwerk der Kläranlage, die Betriebshalle und die Halle für das Rollenlager, die Firma Rossaro aus Aalen hat die Parkplätze hergestellt und die Kräne für den laufenden Betrieb werden einmal von einer Firma aus Stödtlen geliefert.
Zum Zeitplan war zu erfahren, dass die neue Papierfabrik im April 2021 ihren Betrieb aufnehmen soll. Anschließend wird dann die alte Papierfabrik abgerissen. Der offizielle Einweihungstermin für den neuen Betrieb steht auch schon fest, es ist der 16. September 2022, wenn die Firma auch ihr 150-jähriges Bestehen feiert.
Großen Wert legt Wolfgang Palm auf ein gutes Miteinander mit den Anwohnern. Eine gewisse Lärmbelästigung während der Bauzeit sei zwar nicht zu verhindern, doch inzwischen seien die relativ lärmintensiven Erdarbeiten abgeschlossen. Für die Anwohner wird es im Frühjahr einen Termin mit der Möglichkeit einer Baustellenbesichtigung geben.
„Alles läuft wie am Schnürchen“, freut sich Firmenchef Wolfgang Palm.