Die Defensive gibt die Richtung vor
FCH um zwei Startelfrückkehrer klammert sich vor Nürnberg-Spiel an Spitzenteams
G- Es kam der Samstag, der Sonntag und der Montag und damit taten sich Neuigkeiten für den 1. FC Heidenheim auf. Nach dem kämpferischen 1:0-Sieg am Freitagabend in Sandhausen legten die Kicker von der Brenz nach dem aufschlussreichen Fußballwochenende turnusgemäß zum Wochenstart wieder los. Nächster Gegner, neuer Input.
Denn bald ist ja schon wieder Freitag. Beim Blick auf das nächste Heimspiel für die Heidenheimer kommt bei Jonas Föhrenbach schon Tage vorher Freude auf. „Gegen den Club ist es ein super Spiel zuhause“, befindet der in Sandhausen zur starken Abwehr zählende und Tor vorbereitende Linksverteidiger und liegt damit auf der Wellenlänge der frohlockenden Fans, die am Freitag für das Duell mit dem 1. FC Nürnberg spätestens um 18.30 Uhr den Schlossberg erklommen haben müssen. Eine Berg- und Talfahrt kann diese 2. Fußball-Bundesliga sein, in der sich die Heidenheimer in bester Gesellschaft kletterwütiger Mannschaften befinden. Das 1:0 im Heidelberger Vorort wies die Richtung, der FCH klammert sich (vorerst) an die Spitzenteams. „Es war schon so ein Spiel: Wo geht die Reise hin? Können wir vorne dran bleiben oder müssen wir uns wieder ein bisschen ins Mittelfeld orientieren?“, fragte sich Sebastian Griesbeck, der ein erfolgreiches Comeback feierte und damit neben Föhrenbach der zweite Defensivmann war der in die Startelf rückte und darin ebenso überzeugte.
Es war halt auch so ein richtiges Spiel für Mittelfeldabräumer Griesbeck, „in dem ich meine Stärken einbringen musste.“Antwort auf seine Frage: Der FCH sicherte zumindest den eigentlich unliebsamen vierten Platz, aber die lauernden Konkurrenten wie Fürth, Aue, Regensburg und Osnabrück verloren allesamt. Mit diesem Willen, dieser Leidenschaft (ganz nach dem Geschmack von Trainer Frank Schmidt), auch an der
Körpersprache von „Maschine“Griesbeck und Kollegen war das zu sehen, schaffen es die Heidenheimer zumindest, nicht nach oben abreißen zu lassen.
Ganz oben lieferte Arminia Bielefeld am Sonntag eine außergewöhnliche Leistung ab und fiedelte Regensburg mal eben mit 6:0 ab. Tags zuvor gewann der Hamburger SV sein drittes Spiel im neuen Jahr mit 2:0 gegen den Karlsruher SC, der VfB Stuttgart das nächste Heimspiel mit 3:0 gegen Erzgebirge Aue und Fans sehen die Jungs aus Bad Cannstatt nun in der Spur zum Bundesliga-Aufstieg, zumindest sicherten die Stuttgarter den Relegationsplatz dahin. Die ersten drei Plätze scheinen vergeben, doch was sagen schon Zwischenstände im Februar aus? In Heidenheim wissen sie, dass der Blick durchaus auch nach hinten gehen muss. „Man sieht wie eng die Liga ist. Gewinnt man zwei Spiele nicht, dann ist man auf einmal wieder im Mittelfeld“, erklärt Föhrenbach. Vier Punkte Rückstand auf den VfB, drei Zähler Vorsprung auf Fürth: Das ist der Status quo vor dem Empfang des Clubs. Nun gut, jetzt haben die Heidenheimer ihr erstes Spiel 2020 gewonnen „aber wir schauen nicht auf die Tabelle, sondern schauen von Spiel zu Spiel, damit sind wir bisher gut gefahren“, merkt Griesbeck mit der beliebtesten aller Fußball-Zukunftsantworten an.
Nun also Nürnberg. Es wird ein Wiedersehen mit zwei ehemals begabten Heidenheimer Fußballern geben, Nikola Dovedan und Philip Heise. „Da hauen wir wieder alles rein, da gibt es keine Freunde“, sagt Griesbeck im Rahmen der Vorbereitung auf dieses Spiel.
Der strauchelnde Club scheint nach zwei Siegen in Folge im Abstiegskampf in der Spur zu sein. Der FCH nach dem zweiten Zu-NullSpielen in Folge aber auch, in der Spur sich hinter dem Spitzentrio einzureihen. „Das Selbstvertrauen nehmen wir mit und versuchen nachzulegen“, formuliert Föhrenbach in welche Richtung es gehen soll.
„Das Selbstvertrauen nehmen wir mit und versuchen nachzulegen“, sagt Jonas Föhrenbach.