Die unverhofften doppelten Taktgeber des VfB
Mehr als nur Abwehrarbeiter: Karazor und Endo glänzen
GSTUTTGART - Vieles hatte sich dem Duo in den Weg gestellt: Verletzungen, Formschwankungen, Probleme mit dem Trainer, doch Wataru Endo und Atakan Karazor haben ihn nun endlich gefunden – den unangefochtenen Platz im Spiel des VfB Stuttgart. Und dieser ist immens wichtig, versorgen sie aus der Abwehr heraus ihre Mitspieler doch durchgängig mit dem Spielgerät und sorgen neben der defensiven Sicherheit für den schnellen Spielaufbau nach vorn.
Die Beweise folgen in der Statistik. So hatte Karazor beim 3:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue eine überragende Passquote von 98 Prozent, gewann 83 Prozent seiner Zweikämpfe. Beinahe noch wichtiger: Er hatte ganze 142 Ballkontakte – das ist der Liga-Spitzenwert. Endo kam auf genauso starke 110 Kontakte, überzeugt aber generell sowohl in der Abwehr als auch im zentralen Mittelfeld. „Er ist einer der Ankerfixpunkte“, formulierte Sportdirektor Sven Mislintat. Kleine Baustelle: der Japaner ist noch ausgeliehen, die Kaufoption in Höhe von 1,7 Millionen Euro soll aber gezogen werden. „Natürlich lassen wir uns das nicht entgehen“, erklärte Mislintat.
Dabei kommt das neue Stuttgarter Superduo durchaus überraschend. Vor allem Karazor hatte unter ExTrainer Walter einen schweren
Stand, blieb während dessen letzten fünf Spielen durchgängig auf der Bank. Unter Pellegrino Matarazzo sieht das ganz anders aus. „Den Unterschied von beiden Trainern sieht man auf dem Feld“, sagte Karazor und meinte den Spielstil, könnte aber genauso seine eigene, gewandelte Rolle beschrieben haben. An dieser soll sich auch nichts ändern – und am Ende der Aufstieg stehen. „Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte Karazor zum Aufstiegsgleichschritt, auch wenn Bielefeld und der Hamburger SV noch vorn liegen: „Im Hinterkopf haben wir natürlich schon das kleine Finale gegen Hamburg (6. April, d. Red.) – und bis dahin versuchen wir eben, viele Spiele zu gewinnen.“