Der Milliardenpoker um die Medienrechte hat begonnen
Die Interessenten können sich ab sofort registrieren
FRANKFURT (SID) - Der Startschuss ist gefallen: Wer das große Geld für die Medienrechte am deutschen Profifußball investieren möchte, darf sein Interesse seit Montag bekunden und sich registrieren. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die „Ausschreibung zur Vergabe“an den deutschsprachigen Rechten (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und Südtirol) für die vier Spielzeiten von 2021/22 bis 2024/25 angekündigt.
Damit dürfte die zuletzt von DFLBoss Christian Seifert getroffene Feststellung („Der gefragteste Mann im deutschen Fußball bin nicht ich, sondern Erling Haaland“) keine Gültigkeit mehr besitzen. Schließlich schielen die Clubchefs bei der für Mai geplanten Rechtevergabe auf einen Einnahmerekord – obwohl Seifert den Fans nicht mehr als zwei Abos zumuten möchte.
Hoffen auf den Einnahmerekord
Derzeit kassiert der Profifußball 1,2 Milliarden Euro pro Saison aus den nationalen Rechten (inklusive Zusammenfassungen im Free-TV), dazu kommen ein paar Hundert Millionen aus der ganzen Welt. Als mögliche Interessenten an den LiveÜbertragungen gelten neben den bisherigen Rechte-Inhabern Sky und DAZN auch Amazon, Netflix und die Telekom. Selbst Apple, Disney und Google werden gehandelt.
Trotz der Ausschreibung befindet sich das Bundeskartellamt laut der DFL „noch in der finalen Überprüfung der Details der Vergabemodalitäten“. Laut Seifert wird es bei den Live-Übertragungen der Bundesliga vier Rechtepakete geben. Dazu kommen zwei Pakete für die 2. Liga, ein Paket mit neun Live-Partien für das Free-TV und sieben Pakete für die Höhepunkt-Spielberichte. Mit Blick auf die Bundesliga hatte zuletzt bereits die „FAZ“die vier Live-Pakete benannt: 1. Alle Spiele in der Konferenz. 2. Die Einzelspiele am Samstagnachmittag. 3. Die Partie am Samstagabend. 4. Die einzelnen Begegnungen am Freitagabend und am Sonntag.
Kartellamt entscheidet mit
Wer welche Rechte bekommt, entscheiden auch die Vorgaben des Kartellamts. Es muss mindestens eines der vier Bundesliga-Pakte an einen Pay-TV-Sender mit Satelliten- und Kabelnetzzugang gegeben werden, sollten Streamingdienste die höchsten Gebote abgeben. Umgekehrt sollen zwei Pakete für Streamingdienste zugänglich sein, falls ein „klassischer“TV-Sender alle vier Pakete erwerben wird. Auch ein Unternehmen kann alle Rechte kaufen. In diesem Fall muss „nur“dafür gesorgt sein, dass ein weiterer Anbieter gleichzeitig zumindest einen Teil der Spiele übertragen kann.