Aalen tanzt gegen Gewalt an Frauen
„One billion rising“: Auch in diesem Jahr wurde am Marktbrunnen getanzt
AALEN - „Tanzt, tanzt, tanzt aus der Reihe“, hat Margot Wagner, Vorsitzende des Kreisfrauenrats, zum Auftakt von „One billion rising“am Freitag vor dem Marktbrunnen gesagt.
„One billion rising“ist eine weltweite Kampagne für ein Ende der Gewalt an Mädchen und Frauen und für Gleichstellung. Die New Yorkerin Eve Ensler hat die Kampagne im Jahr 2012 initiiert. Seitdem finden an vielen Orten auf der ganzen Welt Tanzflashmobs statt. Bei einem so genannten Flashmob kommen an einem öffentlichen Ort spontan Menschen zusammen und tun etwas gemeinsam. Auch in diesem Jahr war Aalen wieder dabei. So trafen sich zahlreiche Frauen und auch einige Männer vor dem Marktbrunnen, um gemeinsam zu tanzen.
Einige hatten vorher geübt, denn Tanzlehrerin Sabine Kolb hatte im Vorfeld Übungsstunden für alle Interessierten
in der Neuen Tanzschule angeboten. Doch hier stand nicht das Können, sondern das Engagement für eine gute Sache im Vordergund.
„Prostitution ist ein gesellschaftlich akzeptiertes Gewaltverhältnis“, auf diesen Satz ging Marietta Hageney, Leiterin der Beratungsstelle Solwodi Baden-Württemberg, in ihrer Hauptrede ein. Die Me-Too-Debatte hätte viel bewegt, trotzdem könne es nicht sein, dass ein Aufschrei durch das Land gehe, wenn Frauen im Bus begrapscht würden, es aber in Ordnung sei, wenn ein Mann sich für 30 Euro eine Frau kaufe. „Deutschland ist zum Zentrum des Menschenhandels, zum Bordell Europas geworden. Unser Grundgesetz und Prostitution sind aber nicht miteinander vereinbar“, so Hageney, die für ihre Rede großen Applaus erntete.
„One Billion Rising“wird in Aalen unterstützt von der Stadt Aalen, der IG Metall und der Neuen Tanzschule.