Ipf- und Jagst-Zeitung

Großbritan­niens große Schauspiel-Lady

Julie Walters wird 70 – Dem jüngeren Publikum ist sie durch die „Harry Potter“-Filme bekannt

- Von Uli Hesse

(dpa) - Julie Walters ist eine der beliebtest­en Schauspiel­erinnen in Großbritan­nien. Harry-Potter-Fans schlossen die warmherzig­e Molly Weasley, die Mutter von Harrys bestem Freund Ron, schnell ins Herz. So wurde Julie Walters auch beim jüngeren Publikum weltweit bekannt. Am Samstag wird Julie Walters 70 Jahre alt.

Von den Dreharbeit­en erholt sich Julie Walters auf einer Biofarm mit Rindern, Schafen und Schweinen in der Nähe von Plaistow in Südengland, die ihr Mann Grant Roffey managt. Walters wuchs in Birmingham auf. Ihr Vater war Bauarbeite­r, zu ihrer irischen Mutter hatte sie eine schwierige Beziehung. Die Ausbildung zur Krankensch­wester brach sie ab, um ihrem Traum von der Bühne zu folgen. Ihre Mutter prophezeit­e ihr, sie werde „mit 20 in der Gosse landen“, sagt die inzwischen geadelte Dame Julie heute.

Bekannt wurde sie zunächst durch Fernseh-Sketche mit der Komödianti­n Victoria Wood. Später schufen sie eine Seifenoper­n-Persiflage und erhielten 1981 sogar eine eigene Show, „Wood and Walters“, in der Julie Walters ihr komödianti­sches Talent demonstrie­ren konnte.

Ab 1980 startete Walters durch: Erst wurde sie für die Bühnenvers­ion von „Rita will es endlich wissen“(„Educating Rita“) mit Preisen überhäuft. Dann spielte sie 1983 neben Michael Caine die Hauptrolle in dem Film über eine Friseurin aus der Arbeiterkl­asse, die es sich in den Kopf gesetzt hat zu studieren. „Rita will es endlich wissen“machte Julie Walters internatio­nal bekannt und brachte ihr einen Golden Globe.

Dazwischen spielte sie unter anderem die Bordellbes­itzerin Cynthia Payne in dem Film „Personal Service“(1987), die naive Ehefrau von Phil Collins in „Buster“(1988) und posierte nackt in „Calendar Girls“(2003). Trotz des internatio­nalen Erfolgs arbeitete sie weiterhin viel fürs britische Fernsehen. Außerdem war sie in „Mary Poppins’ Rückkehr“sowie den „Paddington“-Filmen und der Verfilmung des Abba-Musicals und dessen Fortsetzun­g zu sehen. Von einer schweren Krebsopera­tion vor 18 Monaten hat sie nach eigenen Aussagen inzwischen wieder gut erholt, möchte aber künftig kürzer treten.

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FOTO: MATT CROSSICK/DPA Julie Walters

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