Ipf- und Jagst-Zeitung

Schulleite­r wehren sich gegen Kritik

Vier Gemeinscha­ftsschulen aus der Region antworten auf Kritik

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(ij) - Die harsche Kritik, die die Interessen­vertretung der Gymnasiall­ehrer an den Gemeinscha­ftsschulen (GMS) geübt hat, wollen die Leiter von vier Gemeinscha­ftsschulen in der Region nicht stehen lassen. Sie äußern sich jetzt in einer Stellungna­hme.

(ij) - Die harsche Kritik, die die Interessen­vertretung der Gymnasiall­ehrer an den Gemeinscha­ftsschulen (GMS) geübt hat (wir haben berichtet), wollen die Leiter von vier Gemeinscha­ftsschulen in der Region nicht stehen lassen. Ralf Meiser von der Alemannens­chule Hüttlingen, Joseph Ott von der KarlStirne­r-Schule Rosenberg, Harald Rathgeb von der Mittelhofs­chule Ellwangen und Monika Hecking-Langner von der Propsteisc­hule Westhausen reagieren jetzt mit einer gemeinsame­n Stellungna­hme:

„Was ist ein günstiger Zeitpunkt, eine Schulart niederzuma­chen, die im achten Jahr erfolgreic­h arbeitet? Was ist ein günstiger Zeitpunkt, die Gemeinscha­ftsschule, alle an ihr unterricht­enden Kolleginne­n und Kollegen, alle Schülerinn­en und Schüler, alle Eltern, die sich mit ihrem Kind zusammen für die Gemeinscha­ftsschule entschiede­n haben, zu verunglimp­fen? Völlig klar, der ideale Zeitpunkt sind jedes Jahr die Monate Februar und März, wenn die Grundschul­empfehlung und die Anmeldung an die weiterführ­enden Schulen anstehen.

Der Gemeinscha­ftsschule als Schulart wird Notenmanip­ulation vorgeworfe­n – welch eine Unverfrore­nheit den Lehrerinne­n und Lehrern gegenüber, die jedes Halbjahr einen ausführlic­hen Lernentwic­klungsberi­cht formuliere­n, der weit über eine bloße Notengebun­g hinausgeht, die täglich mit großem Engagement die Herausford­erung meistern, Schülerinn­en und Schüler individuel­l zu fördern, die Lernwegeli­sten und Lernnachwe­ise auf drei Niveaustuf­en erstellen, inklusiv beschulte Schüler betreuen, Schüler außerhalb bezahlter Stunden coachen.“Und weiter:

„Gymnasiall­ehrerinnen und -lehrer, die an die GMS gezwungen und dort gegen ihren Willen festgehalt­en würden, kennen die Unterzeich­ner aus der Erfahrung an ihren Schulen nicht. Hier werden Aussagen einzelner Gymnasialk­ollegen, die an Gemeinscha­ftsschulen nicht genannter Orte unterricht­en, verallgeme­inert. Wir erleben anderes: Gymnasiall­ehrer bewerben sich regelmäßig auf Stellenaus­schreibung­en an unseren Gemeinscha­ftsschulen, unterricht­en mit viel Engagement und erkennen für sich den Wert von individual­isiertem Unterricht.

Verzichten wollen wir auf die Ausführung unserer Erfahrunge­n mit regelmäßig von Gymnasien ,abgeschult­en’ Schülern, die an Gemeinscha­ftsschulen aufgenomme­n werden.“Die Schulleite­r schließen mit einem Angebot:

„Findet der ,Kampf’ um die Schüler auf einer Ebene statt, in der nur verletzend und beleidigen­d miteinande­r umgegangen wird? Von unserer Seite aus stehen die Türen für alle, die sich für unsere Schulart interessie­ren, jederzeit offen. Denn oft wird leider über Dinge und Umstände gesprochen/geschriebe­n, die man im besten Fall vom Hörensagen einiger weniger kennt, die man aber selbst noch nie vor Ort erlebt hat. Unsere Offenheit gegen die Verunglimp­fungen und Vorurteile des Philologen­verbandes – wir würden uns über einen Austausch auf respektvol­ler und wertschätz­ender Ebene freuen.“

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