Ipf- und Jagst-Zeitung

Springerle backen für die Vesperkirc­he

Anneliese Krieger hat bereits über 10 000 Springerle gemacht und 5500 Euro gespendet

- Von Markus Lehmann

AALEN-WASSERALFI­NGEN - Gut 10 000 Springerle hat Anneliese Krieger bisher für die Vesperkirc­he gebacken. Zum einen, weil die Wasseralfi­ngerin gerne backt.

Und weil sie gerne die Vesperkirc­he unterstütz­t. Zwei Wochen lang steht sie dafür mehrere Stunden in der Küche und verkauft die Springerle mit den hübschen Motiven in einem Körbchen nach dem Mittagesse­n und der Andacht. 5500 Euro konnte sie dadurch in den vergangene­n 13 Jahren der Vesperkirc­he spenden. Und mit einem der Springerle­Motive wird auch an Sieger Köder erinnert. Der Monsignore malte nämlich regelmäßig in der Magdalenen­kirche.

Das mit den Springerle kam so: Als Ursula Richter noch Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Wasseralfi­ngen-Hüttlingen war, gab es ein Geldvermeh­rungsproje­kt. Aus zehn Euro „Startkapit­al“sollte möglichst viel Geld für die Kirchengem­einde erwirtscha­ftet werden.

Anneliese Krieger ließ sich 2008 von einem Gmünder Schnitzer ein Springerle-Model mit der Magdalenen­kirche für die ersten Springerle machen. Als sie Köder in der Vesperkirc­he eine Rose malen sah, fragte sie, ob sie nicht einen Entwurf für ein Model bekommen könnte. „Freilich krieag’sch Du des“, lautete die Antwort und dann kam ein Brief aus Ellwangen mit mehreren Rosen-Skizzen.

Aus einer von ihnen ließ sie wieder ein Springerle-Model schnitzen. Die zwei großen „Medaillons“mit der Rose und der Magdalenen­kirche verkauft sie in Cellophan-Folie für 1,50 Euro pro Stück, den 100-GrammPack mit mehreren Motiven für vier Euro. Insgesamt 21 handgeschn­itzte Springerle-Formen hat sie, darunter auch einige ziemlich alte.

Dieses typisch süddeutsch­e Gebäck hat eine lange Tradition. Die Herstellun­g ist ziemlich aufwendig. Es entsteht aus Mehl, Eiern, Puderzucke­r, Backpulver, etwas Kirschwass­er und Anis. Vor dem Backen werden sie unten angefeucht­et, damit sie ihre „Füßle“bekommen, die sind sehr wichtig für ein echtes Springerle.

Und noch etwas ist wichtig: Zuerst sind sie zwar hart, werden aber durch die Lagerung an der frischen Luft wieder weich. „An meinen

Springerle beißt man sich nicht die Zähne aus“, sagt die Bäckerin lächelnd und sie hat Recht, wie ein „Test-Biss“beweist. Diese private Backaktion ist eine Art Mosaikstei­n der Vesperkirc­he, in der viele verschiede­ne Menschen Geld oder Zeit spenden. 500 Euro kann sie im Durchschni­tt bei der vierwöchig­en Vesperkirc­he erlösen. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnch­en“, sagt sie. Dass die Springerle so gut ankommen, freut sie nach dem aufwendige­n Backen umso mehr.

 ?? FOTO: MARKUS LEHMANN ?? Anneliese Krieger verbindet ihren Spaß am Springerle-Backen mit ihrer Unterstütz­ung der Vesperkirc­he. Das Springerle­Model mit der Rose stammt von einer Skizze Sieger Köders.
FOTO: MARKUS LEHMANN Anneliese Krieger verbindet ihren Spaß am Springerle-Backen mit ihrer Unterstütz­ung der Vesperkirc­he. Das Springerle­Model mit der Rose stammt von einer Skizze Sieger Köders.

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