Ipf- und Jagst-Zeitung

Aus dem Fass steigt wieder Bürgers Stimme

Beim 54. Meckereck gingen die Aalener Meckerer nicht ganz so hart ins Gericht wie in den Vorjahren

- Von Markus Lehmann

G- Klar schenkten die Aalener Meckerer wieder Hohn, Spott und reinen Wein frisch vom (Essig)-Fass aus. Diesmal aber moderater. Aber auch in seiner 54. Auflage war das Meckereck der AFZ kein bisschen leise im proppenvol­len Rathaus-Forum. Im Fass beziehungs­weise auf der Bühne standen die bewährten Lästerer und Krittler, die der Lokalpolit­ik und den Amtsinhabe­rn mit dem gereimten Wort den Marsch bliesen: Von der „Meckergeis“, die zusammenfa­sste was so alles verbockt worden ist im vergangene­n Jahr bis zum „Büttel von Aalen“(AFZPräside­nt Hanns Gässler), der das Meckereck wieder auf den Punkt brachte – „Wir sagen denen ihren Dreck.“

Dieses Meckereck begann mit einer Gedenkminu­te. Aalens Oberbürger­meister hatte an die Anschläge und Morde der vergangene­n Tage und Wochen erinnert. Aus welchem Grund auch immer jemand auf andere Leute losgeht, so Thilo Rentschler, erzeugten damit unsägliche­s Leid. In dieser offenen und freien Gesellscha­ft, so auch der Präsident der Aalener Fasnachtsz­unft, dürfe Rassismus keinerlei Platz haben.

Dann ging es wie gewohnt weiter.

Damit, so der Büttel, „ihr auch zu hören kriegt, was Bürgern auf der Zunge liegt.“Der „Oschtalb-Greis“(Roland Schlotz) hatte sich den Verkehr vorgeknöpf­t. Den vor der eigenen Haustüre, sprich also Ebnater Steige bis zum „Elektrowag­en“: „Der E-Boom ist so aufgeblase­n, da fängt mein Herz an gleich zu rasen.“An Wasseralfi­ngen führt in der Großen Kreisstadt und auf dem Aalener Rathaus kein Weg vorbei. Das stellte Petra Kraft als „Die Wasseralfi­ngere“mal ganz klar und das nicht zum ersten Mal. Auch mit den „Läschtermä­ulern“sollte man es sich nicht verderben. Die resoluten bis ziemlich charmanten Damen (Suse Behringer, Uta Rudolph, Ursula Hintz, Heidi Luley, Gisela Baumgärtne­r und Petra Kraft) sind seit vielen Jahren eine Institutio­n. Diesmal ging’s unter anderem um „Go-Ahead“– ein gefundenes Fressen für die Damen. Der „Narro vom Meckereck“(Ekbert Hering) ist ebenso ein Altbekannt­er jeden Faschingsd­ienstag: „Seit Jahre ich hier oben stehe und die Stadtobere­n anflehe mit meinem Meckergedi­chte: Baut das Museum für Stadtgesch­ichte.“Speziell begrüßt hatte er Klaus Pavel, der in seinem Amt als Landrat das letzte Mal zu Gast war im Meckereck: „Hat seine Sache gut gemacht, ist auf

Ausgleich stets bedacht. Man sah ihn niemals toben, dafür aber kräftig loben.“Nicht fehlen im Defilee der Narren durfte natürlich der „Brezga Blase“(Helmut Argauer), der sich zunächst an den OB wandte – „lieber Thilo, was hat dir der Verkehrsgo­tt getan, in Aalen herrscht ein richtiger Schilderwa­hn.“Dann schlug er aber ganz versöhnlic­he Töne an und wünschte ihm, die Oberbürger­meisterwah­l 2021 werde ihm nicht zur Qual werden.

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FOTOS: MARKUS LEHMANN Stimmung in der Promi-Bank: Landrat Klaus Pavel (links) und Aalens OB Thilo Rentschler. So stellen sich die „Läschtermä­uler“die Mobilität der Zukunft vor (rechts).
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 ??  ?? Die „Läschtermä­uler“sind mittlerwei­le eine Meckereck-Institutio­n.
Die „Läschtermä­uler“sind mittlerwei­le eine Meckereck-Institutio­n.
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Der Brezga Blase .
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Die Meckergeiß.
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Der Narro.
 ??  ?? Die „Wasseralfi­ngere“.
Die „Wasseralfi­ngere“.

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