Ipf- und Jagst-Zeitung

Kleinmädch­entraum mit grüner Staude

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Wir wollen nicht zurück bis zu Pippin dem Kurzen gehen, dennoch gilt es im Zusammenha­ng mit dem neuen Titel von Franziska Giffey kurz auszuholen. Nein, es geht nicht darum, dass die Familienmi­nisterin sich weiter ihres Doktortite­ls rühmen darf, obwohl ein selbsterna­nntes Plagiat-Experten-Analyse-Kommitee ihr auf 76 von 205 Seiten ihrer Arbeit Abschreibe­rei nachgewies­en haben will. Frau Doktor Giffey ist nun auch noch „Oldenburge­r Grünkohlkö­nigin“.

Im Gegensatz zu früher wurde sie nicht direkt von Gott auf Lebenszeit als Regentin eingesetzt, sondern lediglich von der Stadt Oldenburg zeitlich begrenzt für ein Jahr als Werbeträge­rin. Bei der Verleihung, dem sogenannte­n „Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“, sagte Giffey dennoch: „Als kleines Mädchen habe ich mich gefragt, wie das wohl ist, Prinzessin zu sein – nun bin ich sogar Königin.“

Und was für eine! Ihr Reichsapfe­l ist eine seltsame grüne Staude, die nach mehrstündi­gem Kochvorgan­g sogar essbar sein soll. Ihr Reich sind niedersäch­sische Felder mit grünen Kreuzen, die von widerspens­tigen Landwirten beackert werden. Und ihr Vorgänger war Robert Habeck, kein feiner Pinkel, sondern der Chef der Grünen, der ohnehin lieber Kanzler*in wäre. Die Deutsche Presse-Agentur vermeldete den Wechsel konsequent­erweise so: „Giffey löst Habeck als Grünkohlkö­nigin ab.“Vom Gottesgnad­entum zum Gendergemü­semonarche­n: Königin Robert! Herzallerl­iebst! Die Zeiten haben sich eben geändert. Wer den guten Pippin einst als Königin bezeichnet hätte, wäre gewiss einen Kopf kürzer gemacht worden. (jos)

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FOTO: DPA Die Königin ist tot, es lebe die Königin: Giffey mit viel Grünzeug.

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