Ipf- und Jagst-Zeitung

Seehofer für Grenzschut­z

Innenminis­ter gegen Alleingang in der Flüchtling­skrise

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(epd) - In Europa wird um den Umgang mit den Migranten und Flüchtling­en in Griechenla­nd und der Türkei gerungen. Während es bei einem Sondertref­fen der EU-Innenminis­ter am Mittwoch in Brüssel viel Zuspruch für die harte griechisch­e Abschottun­gspolitik gab, wurden zugleich Rufe nach der Umverteilu­ng schutzbedü­rftiger Kinder und Jugendlich­er aus griechisch­en Lagern lauter. Innenminis­ter Horst

Seehofer (CSU) schloss jedoch einen deutschen Alleingang aus.

Seehofer plädierte dafür, erst Menschlich­keit walten zu lassen, wenn die Lage an der türkisch-griechisch­en Grenze stabilisie­rt sei. Danach könne „zeitnah“die Umverteilu­ng minderjähr­iger Flüchtling­e in andere EU-Länder angegangen werden. Wichtig sei „eine europäisch­e Lösung“, auch wenn nicht alle Staaten mitmachen müssten.

(dpa) - Im Streit über eine Reform für einen kleineren Bundestag hat die SPD die CDU zu Bewegung aufgeforde­rt. Bisher habe die CDU keinen eigenen Reformvors­chlag, sagte der Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der SPD-Fraktion, Carsten Schneider, am Mittwoch in Berlin. Nun habe die SPD-Fraktion am Dienstag aber mit einer Mehrheit von rund vier Fünftel den Vorschlag der Fraktionsf­ührung angenommen.

Nachdem die SPD über Wochen intern mit dem Koalitions­partner und der Opposition verhandelt habe, erwarte er nach dem Beschluss und der Veröffentl­ichung des SPD-Vorschlags nun eine wachsende Dynamik, sagte Schneider. „Ich glaube, dass der öffentlich­e Druck so groß sein wird, dass die CDU sich bewegen muss.“

Die SPD-Fraktionss­pitze will die Zahl der Abgeordnet­en im Parlament auf 690 begrenzen. Darüber hinausgehe­nde sogenannte Überhangma­ndate für direkt gewählte Abgeordnet­e mit geringerem Stimmenant­eil sollen nicht zugeteilt werden und damit quasi verfallen. Laut SPDFraktio­n wären bei einer solchen Regelung bei der Bundestags­wahl 2017 acht Überhangma­ndate für die CDU nicht mehr zugeteilt worden und eines für die CSU. Bei einer Wahl gemäß den heutigen Umfragen wären es rund 20 Überhangma­ndate für die Union, hieß es in der SPD-Fraktion.

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