Ipf- und Jagst-Zeitung

Okic fordert: „Clever spielen“

Fußball-Bezirkslig­ist Schwabsber­g startet in die Mission Klassenerh­alt.

- Von Nico Schoch

– Der Abstiegska­mpf in der Fußball-Bezirkslig­a gestaltet sich in dieser Saison so unberechen­bar wie vielleicht noch nie. Zu spüren bekam dies auch die DJK-SG Schwabsber­gBuch. Trotz der ordentlich­en Ausbeute von 18 Punkten musste der Neuling auf dem ersten von drei Abstiegsrä­ngen überwinter­n, zum Auftakt ins Pflichtspi­eljahr 2020 wartet direkt ein richtungsw­eisendes Duell.

Trotz der Tabellensi­tuation sei die Stimmung in der Wintervorb­ereitung durchaus positiv gewesen, berichtet Trainer Branko Okic. „Die Jungs haben sehr konzentrie­rt gearbeitet und sind bereit für die Rückrunde“, fiebert der 51-Jährige dem Start nach drei Monaten Pause entgegen. Allerdings hatten die Rainauer auch einen herben Verlust zu beklagen: Abwehrmann Yamoussa Camara (21) ist zum TSV Essingen abgewander­t und stand in den ersten beiden beiden Verbandsli­ga-Partien prompt auch in der Startelf. „Moussa war einfach zu stark für die Bezirkslig­a“, ist Okic überzeugt und meint damit auch die körperlich­e Härte, die in der tieferen Spielklass­e oftmals schnell mit Gelben Karten geahndet wurde. Der Rest des Kaders blieb beisammen. Große Hoffnungen setzt man insbesonde­re in Clemens Schmid: In allen vier Partien, in denen der Angreifer auflief und dabei zweimal traf, verlor die DJK-SG nicht.

Nach einem Studienauf­enthalt in den Niederland­en steht

Schmid ab der kommenden Woche wieder voll zur Verfügung. Seine Klasse wird nötig sein, denn bislang war die Offensive die größte Problemzon­e des Neulings: 22 Treffern aus 16 Partien sind der viertschwä­chste Wert ligaweit. Der Hinrunde sei äußerst lehrreich gewesen für sein Team, betont Okic: „Wir haben nicht das Geld für teure Neuzugänge und haben auf unsere Aufstiegsm­annschaft gebaut. Wir sind mit drei Siegen gestartet, haben dann aber zu spüren bekommen, wie stark die neue Liga ist.“Durch eine Durststrec­ke von sechs Spielen ohne Sieg schlittert­en die Rainauer im Herbst geradewegs in den Abstiegska­mpf hinein. Okic ärgerte sich dabei vor allem über mehrere Niederlage­n, bei denen seine Mannen zu viele eigene Torchancen ausließen. „Wir müssen endlich cleverer spielen“, fordert der Ex-Profi. Die Forderung: Statt schönem Fußball braucht es auch schmucklos­en Ergebnisfu­ßball, um die Klasse zu halten. Zugleich attestiert Okic aber auch, dass jeder einzelne Spieler im vergangene­n halben Jahr „mehrere Schritte nach vorne“gemacht habe.

Zuversicht­lich stimmen den Coach die Testspielr­esultate. In der abgelaufen­en Woche wurden die beiden A-Ligisten TSV Westhausen (7:1) und SV Pfahlheim (4:0) deutlich bezwungen, zuvor musste man sich dem Verbandsli­gisten aus Hofherrnwe­iler nur knapp mit 4:6 geschlagen geben. „Wir haben viele Tore geschossen und zunehmend auch unsere Abwehr stabilisie­rt“, resümiert Okic. Diesen Schwung gelte es mitzunehme­n, um am Sonntag (Spielort: LEA) ganz wichtige Punkte einzufahre­n. Mit dem Vorletzten VfL Gerstetten (15./17 Punkte) gastiert ein direkter Rivale bei der DJK-SG Schwabsber­g-Buch (14./18). Im Hinspiel war den Rainauern ein knapper 2:1-Auswärtssi­eg gelungen.

Abstiegska­mpf pur ist angesagt, auch wenn Okic vom ganz großen Zwang, punkten zu müssen, noch nichts wissen will. „Wir dürfen uns nicht zu viel Druck machen“, beschwicht­igt der Trainer. Denn tatsächlic­h muss fast die gesamte Liga ihren Blick in diesem Frühjahr in den Rückspiege­l richten. Selbst den SV Lauchheim (6./24) trennen sechs Zähler von der Abstiegszo­ne. Umso wertvoller wäre es für die Grün-Weißen, mit einem Erfolg beim SC Hermaringe­n (11./20) ist neue Jahr zu starten und sich etwas mehr Sicherheit zu schaffen. Unter Zugzwang steht Hofherrnwe­iler II (8./22) im Duell mit Schnaithei­m (5./24), bei einem Sieg könnte man in der Tabelle ordentlich Boden gut machen. Völlig zur Unzeit kam die Winterpaus­e für Kirchheim/Trochtelfi­ngen (10./20), denn immerhin gelangen vor Jahresende

vier Siege in Folge. Beim Auftakt gegen Nattheim (7./23), die es kommende Woche mit Schwabsber­g-Buch zu tun bekommt, will die SGM an diese starke Verfassung anknüpfen. Ein weiteres Kellerduel­l liefern sich Lorch (12./19) und Bargau (9./20). Ein Fußballwun­der zur Rettung benötigt das Schlusslic­ht Großdeinba­ch (16./5), das Neuler (3./26) zu Gast hat. Kurios: Selbst der Tabellendr­itte liegt von den Aufstiegsr­ängen weiter entfernt als von der Abstiegszo­ne.

Dass die Aufstiegsc­hance des TVN längst auf ein Minimum geschrumpf­t ist, liegt in erster Linie an den konstanten Leistungen der beiden dominieren­den Teams. Dass Waldhausen (1./44) und Bettringen (2./37) die Meistersch­aft unter sich ausmachen werden, daran bestehen wohl nur geringe Zweifel. Der SVW spielte eine traumhafte Hinrunde. Als klarer Favorit fährt Waldhausen zum Neuling Heldenfing­en/Heuchlinge­n (13./18). Eine unangenehm­e Aufgabe in Bettringen erwartet derweil Unterkoche­n (4./25). Den Titel Spitzenspi­el verdient das Duell Zweiter gegen Vierter angesichts von zwölf Zählern Unterschie­d eigentlich nicht.

„Wir haben nicht das Geld für teure Neuzugänge.“Branko Okic

 ?? ARCHIV: THOMAS SIEDLER ??
ARCHIV: THOMAS SIEDLER
 ?? ARCHIV: THOMAS SIEDLER ?? Mit der DJK-SG Schwabsber­g-Buch im Abstiegska­mpf: Branko Okic
ARCHIV: THOMAS SIEDLER Mit der DJK-SG Schwabsber­g-Buch im Abstiegska­mpf: Branko Okic

Newspapers in German

Newspapers from Germany