Okic fordert: „Clever spielen“
Fußball-Bezirksligist Schwabsberg startet in die Mission Klassenerhalt.
– Der Abstiegskampf in der Fußball-Bezirksliga gestaltet sich in dieser Saison so unberechenbar wie vielleicht noch nie. Zu spüren bekam dies auch die DJK-SG SchwabsbergBuch. Trotz der ordentlichen Ausbeute von 18 Punkten musste der Neuling auf dem ersten von drei Abstiegsrängen überwintern, zum Auftakt ins Pflichtspieljahr 2020 wartet direkt ein richtungsweisendes Duell.
Trotz der Tabellensituation sei die Stimmung in der Wintervorbereitung durchaus positiv gewesen, berichtet Trainer Branko Okic. „Die Jungs haben sehr konzentriert gearbeitet und sind bereit für die Rückrunde“, fiebert der 51-Jährige dem Start nach drei Monaten Pause entgegen. Allerdings hatten die Rainauer auch einen herben Verlust zu beklagen: Abwehrmann Yamoussa Camara (21) ist zum TSV Essingen abgewandert und stand in den ersten beiden beiden Verbandsliga-Partien prompt auch in der Startelf. „Moussa war einfach zu stark für die Bezirksliga“, ist Okic überzeugt und meint damit auch die körperliche Härte, die in der tieferen Spielklasse oftmals schnell mit Gelben Karten geahndet wurde. Der Rest des Kaders blieb beisammen. Große Hoffnungen setzt man insbesondere in Clemens Schmid: In allen vier Partien, in denen der Angreifer auflief und dabei zweimal traf, verlor die DJK-SG nicht.
Nach einem Studienaufenthalt in den Niederlanden steht
Schmid ab der kommenden Woche wieder voll zur Verfügung. Seine Klasse wird nötig sein, denn bislang war die Offensive die größte Problemzone des Neulings: 22 Treffern aus 16 Partien sind der viertschwächste Wert ligaweit. Der Hinrunde sei äußerst lehrreich gewesen für sein Team, betont Okic: „Wir haben nicht das Geld für teure Neuzugänge und haben auf unsere Aufstiegsmannschaft gebaut. Wir sind mit drei Siegen gestartet, haben dann aber zu spüren bekommen, wie stark die neue Liga ist.“Durch eine Durststrecke von sechs Spielen ohne Sieg schlitterten die Rainauer im Herbst geradewegs in den Abstiegskampf hinein. Okic ärgerte sich dabei vor allem über mehrere Niederlagen, bei denen seine Mannen zu viele eigene Torchancen ausließen. „Wir müssen endlich cleverer spielen“, fordert der Ex-Profi. Die Forderung: Statt schönem Fußball braucht es auch schmucklosen Ergebnisfußball, um die Klasse zu halten. Zugleich attestiert Okic aber auch, dass jeder einzelne Spieler im vergangenen halben Jahr „mehrere Schritte nach vorne“gemacht habe.
Zuversichtlich stimmen den Coach die Testspielresultate. In der abgelaufenen Woche wurden die beiden A-Ligisten TSV Westhausen (7:1) und SV Pfahlheim (4:0) deutlich bezwungen, zuvor musste man sich dem Verbandsligisten aus Hofherrnweiler nur knapp mit 4:6 geschlagen geben. „Wir haben viele Tore geschossen und zunehmend auch unsere Abwehr stabilisiert“, resümiert Okic. Diesen Schwung gelte es mitzunehmen, um am Sonntag (Spielort: LEA) ganz wichtige Punkte einzufahren. Mit dem Vorletzten VfL Gerstetten (15./17 Punkte) gastiert ein direkter Rivale bei der DJK-SG Schwabsberg-Buch (14./18). Im Hinspiel war den Rainauern ein knapper 2:1-Auswärtssieg gelungen.
Abstiegskampf pur ist angesagt, auch wenn Okic vom ganz großen Zwang, punkten zu müssen, noch nichts wissen will. „Wir dürfen uns nicht zu viel Druck machen“, beschwichtigt der Trainer. Denn tatsächlich muss fast die gesamte Liga ihren Blick in diesem Frühjahr in den Rückspiegel richten. Selbst den SV Lauchheim (6./24) trennen sechs Zähler von der Abstiegszone. Umso wertvoller wäre es für die Grün-Weißen, mit einem Erfolg beim SC Hermaringen (11./20) ist neue Jahr zu starten und sich etwas mehr Sicherheit zu schaffen. Unter Zugzwang steht Hofherrnweiler II (8./22) im Duell mit Schnaitheim (5./24), bei einem Sieg könnte man in der Tabelle ordentlich Boden gut machen. Völlig zur Unzeit kam die Winterpause für Kirchheim/Trochtelfingen (10./20), denn immerhin gelangen vor Jahresende
vier Siege in Folge. Beim Auftakt gegen Nattheim (7./23), die es kommende Woche mit Schwabsberg-Buch zu tun bekommt, will die SGM an diese starke Verfassung anknüpfen. Ein weiteres Kellerduell liefern sich Lorch (12./19) und Bargau (9./20). Ein Fußballwunder zur Rettung benötigt das Schlusslicht Großdeinbach (16./5), das Neuler (3./26) zu Gast hat. Kurios: Selbst der Tabellendritte liegt von den Aufstiegsrängen weiter entfernt als von der Abstiegszone.
Dass die Aufstiegschance des TVN längst auf ein Minimum geschrumpft ist, liegt in erster Linie an den konstanten Leistungen der beiden dominierenden Teams. Dass Waldhausen (1./44) und Bettringen (2./37) die Meisterschaft unter sich ausmachen werden, daran bestehen wohl nur geringe Zweifel. Der SVW spielte eine traumhafte Hinrunde. Als klarer Favorit fährt Waldhausen zum Neuling Heldenfingen/Heuchlingen (13./18). Eine unangenehme Aufgabe in Bettringen erwartet derweil Unterkochen (4./25). Den Titel Spitzenspiel verdient das Duell Zweiter gegen Vierter angesichts von zwölf Zählern Unterschied eigentlich nicht.
„Wir haben nicht das Geld für teure Neuzugänge.“Branko Okic