Südwest-Minister Hauk verteidigt die Landwirte
In China ist jedes zweite Geschäft zu – Die Aussichten für das laufende Jahr sind deshalb verhalten
(dpa/klw) Baden-Württembergs Agrarminister Peter Hauk kann keine Radikalisierung der seit Monaten protestierenden Bauern im Land erkennen. „Der kritische Blick auf die Landwirtschaft von Seiten der Gesellschaft, aber auch mancher Verbände, hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass sich die Bauern nun Luft machen“, sagte Hauk. Die Bauern äußerten sich „deutlich, aber sachlich“. Hauks bayerische Amtskollegin Michaela Kaniber (CSU) hatte zuvor vor der Radikalisierung frustrierter Bauern gewarnt. Es bestehe die Gefahr, dass sich eine Gruppe „radikalisiert und vom rechten Lager unterwandert wird“, hatte Kaniber den „Nürnberger Nachrichten“gesagt. Viele Landwirte hadern mit Verschärfungen beim Düngerecht und neuen Auflagen zum Insektenschutz. Auch fehlt vielen Höfen ausreichend Grund und Boden.
(dpa) - Der Bekleidungshersteller Hugo Boss bekommt die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus deutlich zu spüren. In China seien seit Ende Januar mehr als die Hälfte der rund 150 eigenen Verkaufspunkte auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und in Macau geschlossen, teilte Vorstandschef Mark Langer am Donnerstag mit. Die restlichen Verkaufspunkte hätten ihre Öffnungszeiten stark eingeschränkt. Nicht nur auf dem chinesischen Festland, sondern auch in Korea, Japan und Singapur seien die Geschäfte zurückgegangen. Chinesen reisten weniger.
Aber auch in Norditalien, London oder Paris gebe es weniger chinesische Touristen, die bei Hugo Boss kauften. In Europa sehe man bisher keinen starken Einfluss durch die weitere Ausbreitung des Virus. „Im Sommer rechnen wir mit einer Normalisierung der Geschäfte“, sagte Langer. Europa ist der wichtigste Markt für den Bekleidungshersteller. Dennoch dürften die wirtschaftlichen Folgen des Virus die Umsatzund Ergebnisentwicklung 2020 dämpfen. So geht Hugo Boss 2020 währungsbereinigt von einem stagnierenden bis um zwei Prozent wachsenden Umsatz aus. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse währungsbereinigt um zwei Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro gestiegen.
Das operative Ergebnis könnte 2020 im schlechtesten Fall erneut sinken. Hier erwartet der Konzern ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 320 bis 350 Millionen Euro, nach 333 Millionen im Vorjahr. 2019 war das Konzernergebnis unter anderem wegen höherer Investitionen um zehn Prozent auf 212 Millionen Euro gesunken.
Langer kündigte einen weiteren Ausbau des Online-Handels an. Hier legten die Erlöse im vergangenen Jahr um 35 Prozent auf 151 Millionen Euro zu. Die Anzahl der eigenen Einzelhandelsgeschäfte stieg um 12 auf 431 Ende 2019.
Das im MDax notierte Unternehmen beschäftigte zuletzt knapp 14 700 Mitarbeiter – etwas mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz ist in Deutschland angesiedelt.