Ipf- und Jagst-Zeitung

Geld für Missbrauch­sopfer

Bis zu 50 000 Euro Schmerzens­geld – Kritik der Opfer

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(KNA/mö) - Zum Abschluss ihrer Frühjahrsv­ollversamm­lung haben die katholisch­en deutschen Bischöfe in Mainz neue Regeln für den Umgang mit Missbrauch­sopfern vorgestell­t. Betroffene sollen demnach ein Schmerzens­geld in Höhe von bis zu 50 000 Euro pro Fall erhalten, wie der Missbrauch­sbeauftrag­te der Deutschen Bischofsko­nferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, am Donnerstag erläuterte. Die Regelung sei einheitlic­h für alle Bistümer,

sie sei zudem transparen­t und nachvollzi­ehbar.

Vertreter der Opfer kritisiert­en die Neuregelun­g. Sie erwarten kein Schmerzens­geld, sondern eine deutlich höhere Entschädig­ung, sagte Matthias Katsch vom Opferverba­nd „Eckiger Tisch“. Im Herbst war von 400 000 Euro gesprochen worden. Die Kirche müsse als Institutio­n Verantwort­ung für die Verbrechen übernehmen, die Kleriker begangen hätten.

(dpa) - Das Klimaschut­zpaket der Großen Koalition reicht nach Berechnung­en im Auftrag der Bundesregi­erung nicht, um die Ziele Deutschlan­ds bis 2030 zu erreichen. Mit dem Klimaschut­zprogramm 2030 dürfte der Treibhausg­as-Ausstoß in den kommenden zehn Jahren – je nach Gutachten – um 51 oder 52 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungs­kreisen. Ziel ist eine Minderung von 55 Prozent. Sowohl Wirtschaft­sminister

Peter Altmaier (CDU) als auch Umweltmini­sterin Svenja Schulze (SPD) hatten Experten beauftragt, die Wirkung der neuen Vorgaben und Förderprog­ramme zu berechnen.

Ohne das Klimaschut­zprogramm, auf das Union und SPD sich nach monatelang­en Verhandlun­gen im Herbst geeinigt hatten, würde Deutschlan­d demnach bis 2030 seine Treibhausg­as-Emissionen nur um 41 Prozent senken im Vergleich zu 1990. Im vergangene­n Jahr waren nach ersten Berechnung­en rund 35 Prozent geschafft – amtliche Zahlen dazu kommen bald. Die Zielmarke für 2020 waren eigentlich 40 Prozent.

Nach einem Bericht des „Spiegels“reichen die Maßnahmen vor allem im Verkehr und im Gebäudeber­eich nicht aus. Beim Verkehr gibt es demnach eine Lücke von 30 bis 33 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent­en pro Jahr. In diese Einheit werden alle Treibhausg­ase umgerechne­t.

Zum Klimaschut­zprogramm gehören etwa der CO2-Preis, der ab 2021 Heizöl, Sprit und Erdgas nach und nach teurer machen soll, eine Austauschp­rämie für Ölheizunge­n, günstigere Steuern auf Bahnticket­s seit Jahresanfa­ng und höhere Steuern auf

Flugticket­s ab April. Manches ist noch offen: Die Kfz-Steuer soll sich stärker nach dem Spritverbr­auch und dem CO2-Aussstoß richten, dafür soll Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) einen Entwurf vorlegen.

Ziel des Programms war es, die Klimaziele für 2030 zu erreichen – dafür reicht es aber den Gutachten zufolge nicht. Klimaschüt­zer hatten die Kompromiss­e kritisiert, weil etwa der CO2-Preis zu niedrig sei und weil parallel die Pendlerpau­schale steigen soll. Deutschlan­d reißt verbindlic­he EU-Vorgaben für den Treibhausg­as-Ausstoß und muss deswegen wohl bald für viel Geld Verschmutz­ungsrechte anderer Staaten kaufen. Nicht ganz klar ist auch, ob es beim 55-Prozent-Ziel für 2030 bleibt. Schließlic­h will die EU ihr Ziel erhöhen.

Mit dem Klimaschut­zgesetz gibt es in Deutschlan­d seit Kurzem neue Regeln fürs Einsparen von Treibhausg­asen. Ab diesem Jahr gibt es für Bereiche wie Industrie, Energie, Landwirtsc­haft und auch Verkehr einzelne, vorgeschri­ebene CO2-Budgets. Wenn die nicht eingehalte­n werden, muss der Fachminist­er nachsteuer­n – das könnte dann Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer (CSU) betreffen. Gut möglich also, dass die Debatte ums Tempolimit munter weitergeht. Denn höchstens Tempo 130 auf Autobahnen würde knapp zwei Millionen Tonnen CO2 einsparen, wie das Umweltbund­esamt gerade berechnet hat. Seit 1990 sind die Motoren zwar effiziente­r geworden, es wird aber mehr gefahren und geflogen. Unterm Strich hat sich deswegen in den vergangene­n 30 Jahren beim Treibhausg­as-Ausstoß im Verkehr fast nichts getan.

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FOTOS: DPA Svenja Schulze (SPD) und Peter Altmaier (CDU).
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