Bauern aus der Region beteiligen sich an Protest
Traktoren-Tross tuckert durch Ellwangen – Landwirte fordern, die Düngeverordnung auszusetzen
(rim) - Landwirte aus der Region sind am Donnerstag dem Aufruf des Vereins ,,LandschafftVerbindung Baden-Württemberg“gefolgt und haben sich an den landesweit organisierten Staffelfahrten durch die Städte Baden-Württembergs beteiligt. Am Donnerstagvormittag zog auch ein längerer Schlepper-Tross laut hupend durch Ellwangen. An einigen Traktoren waren Protestschilder montiert. Unter anderem war da zu lesen: „Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber sie wissen alles besser.“
Mit den Staffelfahrten wollen die Landwirte ihren Forderungen deutlich Nachdruck verleihen, hatte der Vereins ,,LandschafftVerbindung Baden-Württemberg“im Vorfeld der Demo in einer Pressemitteilung erklärt. Unter anderem wollen die Landwirte ein Aussetzen der Düngeverordnung durchsetzen.
Die geplante Düngeverordnung verstößt nach Ansicht der Bauern „nicht nur gegen die gute fachliche Praxis, sondern auch gegen die Vorschriften der Nitratrichtlinie“. Die Bundesrepublik Deutschland komme ihren Verpflichtungen gegenüber der deutschen Landwirtschaft hier nicht nach. Sie benachteilige ihre eigenen Landwirte gegenüber den europäischen Mitbewerbern, monieren die Demo-Veranstalter.
Sie mahnen, dass die aktuelle Agrarpolitik und insbesondere die neue Düngeverordnung „eine ernst zu nehmende Gefahr“für die regionale Landwirtschaft darstellen. Deutschland mache sich so mehr und mehr abhängig von Lebensmittelimporten aus dem Ausland. In diesem Zuge kritisieren die Bauern, dass importierte Ware oft nicht dem deutschen Produktionsstandard entspreche. Lebensmittel würden Rückstände von „in Deutschland nicht zugelassenen hochgiftigen und erbgutschädigenden Pflanzenschutzmitteln und Hormonen“beinhalten sowie gentechnisch veränderte Bestandteile.
Was die Bauern bräuchten, seien „verlässliche, zumutbare und langfristige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit“. Dazu wurde eigens eine Zukunftskommission gegründet. Dieser Kommission müsse vonseiten der Regierung aber auch die nötige Aufmerksamkeit entgegengebracht werden, fordern die Landwirte.