In Unterriffingen fährt ein Zug nach irgendwo
Theatergruppe des Sängerkranzes spielt einen Schwank über die täglichen Probleme auf dem Land
(jubl) – Kein Handyempfang, kein Taxi, dazu Zugausfälle ohne Aussicht auf Weiterfahrt und eine Servicehotline, die nicht erreichbar ist – für Bewohner des ländlichen Raums ist dieses Szenario leider allzu oft ein alltägliches Problem. Für die Theatergruppe des Sängerkranzes Unterriffingen ein Grund mehr, die Bahnhofskomödie „Es fährt ein Zug nach irgendwo“von Autor Winnie Abel auf die Bühne zu bringen.
„Vor allem für uns auf dem Land und in Unterriffingen ist es eigentlich ein tägliches Problem. Und über sich selbst lachen können, hilft immer“, so der einheitliche Tenor der Schauspieler über die Auswahl des Stücks.
Zurück zum Stück. Die illustre Gesellschaft, bestehend aus drei Damen eines Kegelclubs (Silvia Kuchler, Gabi Gerstmayer und Gisela Pfeilmeier), einer gehetzten Geschäftsfrau (Kathleen Biber), einer abgedrehten Motivationstrainerin (Anja Kuchler), einem Verschwörungstheoretiker (Daniel Kuchler), einem Ehepaar mit der klassischen Rollenverteilung romantische Frau (Sofia Pfeilmeier) und plumper Ehemann (Daniel Wörle), einer Psychiatriepatientin, einer amerikanischen Touristin (beide Lena Wörle) und einem überkorrekten Dorfpolizisten (Matthias Pfeilmeier) strandet auf dem wenig einladenden Provinzbahnhof in „Riffingen“, der temporären Heimat des kauzigen Aussteigers und Landstreichers Reinhold (Harald Arnold). Dieser hat kein Mitleid mit der aufgescheuchten Gesellschaft,
in der mit einer interessanten Eigendynamik ungeahnte Talente geweckt und entdeckt werden. Stattdessen lockert er frei nach dem Motto „schlecht spielen kann ich gut“mit seiner Mundharmonika die Situation auf und kommentiert mit lustigen Sprüchen und Reimen das kuriose Treiben auf „seinem“Bahnhof. Wie bei den „Riffinger“Mimen gewohnt, wurde jede Rolle mit dem richtigen Charakter besetzt, dank denen eine alltägliche Situation realitätsnah und humorvoll in Szene gesetzt wird, und in der sich garantiert schon jeder befunden hat.
Spielfreude und der Spaß am Tun prägten bereits die Proben. Und durch spontane Improvisationen sorgten nicht nur die Schauspielkollegen, sondern auch die beiden Souffleusen Karin Dambacher und Magdalena Kucharczyk für ein Wechselbad zwischen Lachanfall und Verzweiflung.
Und so dürfen sich die Besucher auch dieses Jahr wieder auf Aufführungen eines spielfreudigen Ensembles freuen, bei dem der Spaß an der Schauspielerei im Vordergrund steht. Für die Technik ist Hubert Pfeilmeier verantwortlich, für die Maske Petra Blankenhorn und Uwe Weiland.